Frankreich zelebriert das 150-jährige Jubiläum des Impressionismus mit landesweiten Ausstellungen.
orsay
Das Pariser Musée d'Orsay. (Archivbild) - sda - Keystone/XinHua/Gao Jing

31 Künstler kamen am 15. April 1874 in Paris in einem Gebäude unweit der Oper Garnier zusammen, um ihre Werke gemeinsam auszustellen. Von ihnen sind sieben weltweit bekannt geworden, darunter Claude Monet, Paul Cézanne, Auguste Renoir und Edgar Degas.

An jenem Frühlingstag fand nicht nur die erste Impressionismus-Schau statt. Eine Bewegung war geboren und mit ihr der Beginn der Moderne.

150 Jahre Impressionismus: Ein Jubiläum, das Frankreich landesweit mit zahlreichen Ausstellungen würdigt. Mit einer Doppelschau feiert das Orsay-Museum das Event. Die Einrichtung in Paris besitzt weltweit die bedeutendste Sammlung an Werken impressionistischer Maler.

Globale Leihgaben im Orsay-Museum

Zum Jubiläum präsentiert sie neben ihren eigenen Meisterwerken auch bedeutende internationale Leihgaben, unter anderem von der National Gallery of Art in Washington, wo die Werke im Anschluss vom 8. September bis 19. Januar 2025 zu sehen sein werden.

Unter dem Titel «Paris 1874: Inventer l’impressionisme» (Paris 1874: Den Impressionismus erfinden) werden bis zum 14. Juli über 130 Werke gezeigt, von denen auch einige in der Ausstellung von 1874 zu sehen waren – wie das berühmte Gemälde von Claude Monet «Impression, Sonnenaufgang», das der Bewegung ihren Namen gab.

Mit der Schau will das Museum die Modernität der Künstler in Erinnerung rufen, die damals schockierte. Was heute nur noch schwer nachvollziehbar ist, denkt man an die sanften Hügel und Flüsse ihrer Landschaftsbilder in Pastellfarben. Doch die Impressionisten waren Rebellen, die gegen die rigiden Regeln der französischen Akademie kämpften.

Die rebellischen Impressionisten

Ihre Bilder, in denen das Licht und der flüchtige Moment der Realität, der Bewegung und Emotion wesentliche Elemente sind, trafen weder den Geschmack des Publikums noch der Akademie, die sie 1874 vom offiziellen Salon ausschloss. Aus Protest organisierten sie am 15. April vor 150 Jahren ihre eigene Schau.

Um die ästhetische Innovation der Impressionisten besser zu verstehen, stellt das Museum sie in den Kontext von damals: Es konfrontiert sie mit Gemälden und Skulpturen, die damals im offiziellen Salon, der Leistungsschau der Malerei, gezeigt wurden.

In «Un soir avec les impressionistes» (Ein Abend mit den Impressionisten) geht es mit einem Headset ausgestattet auf eine 45-minütige Zeitreise. Die Virtual-Reality-Ausstellung lädt zur Vernissage der ersten Impressionisten-Ausstellung am 15. April 1874 ein – im Beisein von Monet, Renoir, Cézanne, Camille Pissarro, Degas und Berthe Morisot.

Die Schau dauert bis zum 11. August. Anlässlich der Jubiläumsschau «Paris 1874: Inventer l’impressionisme» strahlt der Fernsehsender Arte am 27. April die Dokufiktion «1874: Geburtsstunde des Impressionismus» aus. In der Mediathek ist sie seit dem 26. März zu sehen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Protest