Ein Paar wanderte im November mit zwei Töchtern nach Paraguay aus – ohne die Zustimmung der anderen Elternteile. Jetzt können die Kinder bald zurück.
Anne Maja Reiniger-Egler bei der Suche nach ihrer Tochter
Anne Maja Reiniger-Egler bei der Suche nach ihrer Tochter - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im November nahm ein Impfgegner-Paar seine zwei Kinder mit nach Paraguay.
  • Dies ohne die Zustimmung des jeweils anderen Elternteils.
  • Nun stellten sie sich der Polizei. Die Kinder dürfen bald wieder zurück nach Deutschland.

Im Fall der Kindesentziehung in Paraguay hat ein Gericht den Weg für die Rückkehr der beiden Mädchen nach Deutschland freigemacht.

Das Kinder- und Jugendgericht in Asunción genehmigte am Freitagabend eine Vereinbarung zur Rückführung der zehn und elf Jahre alten Kinder. Dies teilten die Anwälte Stephan Schultheiss und Ingo Bott am Samstag mit.

Mädchen sollen zu anderen Elternteilen zurückgebracht werden

Die Mädchen sollen demnach von den aus Essen und München kommenden zwei Elternteilen dorthin zurückgebracht werden.

Die anderen beiden Eltern, die mit den Mädchen ausgewandert waren, sollen in der kommenden Woche ebenfalls nach Deutschland zurückkehren. Sie sollen sich dort der Justiz fügen. Gegen sie lag nach Angaben der paraguayischen Staatsanwaltschaft ein internationaler Haftbefehl vor.

Andreas Egler
Andreas Egler mit Frau Anna und den beiden Töchtern. - Twitter/@elpoderpy

Die Gerichtsentscheidung müsse zunächst am Montag der Migrationsbehörde des südamerikanischen Landes mitgeteilt werden. Dies sagte der in Paraguay tätige Schultheiss der Deutschen Presse-Agentur. Danach würden die Kinder so bald wie möglich fliegen.

In Paraguay: Paar stellt sich nach Verhandlungen

Am Donnerstag hatte sich das wegen Kindesentziehung gesuchte deutsche Auswanderer-Paar nach Verhandlungen der Polizei in Paraguay gestellt.

paraguay
In Paraguay wurde mit diesem Plakat nach den Impfgegnern und ihren Töchtern gefahndet. - Screenshot/abc.com.py

Das Paar ist in zweiter Ehe miteinander verheiratet. Es war im vergangenen November mit den beiden Kindern ohne Zustimmung ihrer jeweiligen Ex-Partner nach Paraguay ausgewandert. Sie schrieben in einem Abschiedsbrief, dass sie die Mädchen nicht gegen das Coronavirus impfen lassen wollten.

Die Anhörung war demnach die erste Begegnung der vier Elternteile seit mehr als einem halben Jahr.

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