Ein deutsches Paar verschleppte ihre Töchter aus erster Ehe nach Paraguay – mehrere Monate tauchten sie unter. Nun haben sie zur Polizei begeben.
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In Paraguay wurde mit diesem Plakat nach den Impfgegnern und ihren Töchtern gefahndet. - Screenshot/abc.com.py
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein deutsches Impfgegner-Paar hat sich nun der Polizei in Paraguay gestellt.
  • Die beiden waren im November 2021 mit zwei Kindern ausgewandert.
  • Dies ohne die Zustimmung der anderen zwei Elternteile.

Nach Beginn einer landesweiten Fahndung hat ein wegen Kindesentziehung in Paraguay gesuchtes deutsches Paar sich nach Angaben von Anwälten gestellt.

Anwalt Stephan Schultheiss sagte der Deutschen Presse-Agentur: Er habe sich an einem nicht genannten Ort mit dem mit zwei Mädchen in Südamerika untergetauchten Paar aus Deutschland getroffen. Eine Bestätigung der Behörden in Paraguay gab es zunächst nicht.

Schultheiss und dessen Partner Ingo Bott aus Düsseldorf vertreten die Eltern. Sie hatten zuvor bestätigt, dass sich das Paar wohl den paraguayischen Behörden stellen werde. Schultheiss zufolge ist in Kürze eine Rückkehr mit den Töchtern nach Deutschland geplant.

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Anne Maja Reiniger-Egler mit Foto ihrer Tochter - AFP

Der Vater des einen Mädchens und die Mutter des anderen Mädchens sind in zweiter Ehe miteinander verheiratet. Sie waren im November vergangenen Jahres mit den beiden Kindern ohne die Zustimmung ihrer jeweiligen Ex-Partner nach Paraguay ausgewandert. Offenbar wollten sie verhindern, dass die Kinder gegen das Coronavirus geimpft werden.

Gegen das Paar liegt nach Angaben der paraguayischen Staatsanwaltschaft ein über die internationale Polizeibehörde Interpol verbreiteter Haftbefehl vor. Zuletzt hatte es den Anwälten zufolge «fruchtbare Gespräche gegeben». Die Mutter des einen und der Vater des anderen Mädchens hätten mit ihren Kindern telefonieren können. Nun soll es auch bald zum Wiedersehen kommen.

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