Papst Franziskus hat in seiner Weihnachtsbotschaft den vielen Leidenden auf der Welt gedacht und den päpstlichen Segen «Urbi et orbi» gespendet.
Papst spendet «Urbi et orbi» im Vatikan
25.12.2020, Vatikan, Vatikanstadt: Papst Franziskus spendet in seiner Weihnachtsbotschaft den päpstlichen Segen «Urbi et orbi» und gedenkt der vielen Leidenden auf der Welt. Den Segen musste das Oberhaupt der katholischen Kirche wegen der Corona-Beschränkungen in kleinerem Kreise in der Benediktionsaula des Apostolischen Palastes spenden. Foto: Uncredited/Vatican Media/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Papst Franziskus hat den päpstlichen Segen «Urbi et orbi» gespendet.
  • Er hat in seiner Weihnachtsansprache auch dem Leid der Coronakrise gedacht.
  • Wegen der Pandemie war der Papst beinahe alleine auf dem sonst vollen Petersplatz.

«Sich mit der Gewalt und der Ungerechtigkeit abfinden, würde bedeuten, die Freude und die Hoffnung von Weihnachten zurückzuweisen», sagte Franziskus am Freitag in der Benediktionsaula des Apostolischen Palastes und gedachte allen, die sich gegen das Leid einsetzen. Den Segen musste das Oberhaupt der katholischen Kirche wegen der Corona-Beschränkungen in kleinerem Kreise spenden.

An Ostern hatte er das noch aus dem Petersdom getan. Üblicherweise erwartet den Papst ein Meer von Pilgern auf dem Petersplatz - in diesem Jahr war der Platz wie leer gefegt.

Impfung für alle

In seiner Weihnachtsbotschaft betete Franziskus für Solidarität mit Leidtragenden der Pandemie, etwa Frauen, die Opfer von häuslicher Gewalt wurden oder Leuten, die ihren Job in der Krise verloren hatten. Allen Menschen solle ausserdem der Corona-Impfstoff zugänglich gemacht werden, vor allem den Verletzlichsten. «Wir sitzen alle im gleichen Boot», erklärte er.

Heiligabend im Vatikan
24.12.2020, Vatikan, Vatikanstadt: Papst Franziskus (l) feiert die Christmette in der Basilika Sankt Peter. - dpa

Mit Blick auf die weltweite Lage in krisengeplagten Ländern machte der 84-Jährige auf das Schicksal der vielen Kinder im Jemen, in Syrien und dem Irak aufmerksam, die unter Krieg leiden; aber auch auf Gewalt und Vertreibung, die Volksgruppen wie den Jesiden oder Rohingya angetan wurden.

Er betete für Frieden und Linderung des Leidens in Ländern auf dem afrikanischen Kontinent, in denen Terror, Gewalt und Naturkatastrophen den Menschen zusetzen, wie in Mali, Burkina Faso, dem Niger, Äthiopien oder Mosambik. Auch appellierte er, den Waffenstillstand in der Ost-Ukraine und Berg-Karabach aufrecht zu erhalten, die Friedensbemühungen im Südsudan, Nigeria und Kamerun weiter fortzusetzen und betete für eine Versöhnung zwischen Israel und Palästina.

Keine Pilger

Im Heiligen Land hatten die Gläubigen zu Weihnachten bei der Mitternachtsmesse in Bethlehem, dem Ort im Westjordanland, der als Geburtsort Jesu verehrt wird, für ein Ende der Corona-Pandemie gebetet. Wie die gesamten Weihnachtsfeierlichkeiten in diesem Jahr fand auch diese Messe unter Corona-Einschränkungen und nur in Anwesenheit christlicher Würdenträger statt.

Papst spendet «Urbi et orbi» im Vatikan
Nonnen und Priester stehen auf dem Petersplatz und schauen auf ihren Handys den Stream der Weihnachtsbotschaft und des päpstlichen Segens «Urbi et orbi», den Papst Franziskus in der Benediktionsaula des Apostolischen Palastes spendet. Den Segen musste das Oberhaupt der katholischen Kirche wegen der Corona-Beschränkungen in kleinerem Kreise spenden. - dpa

In seiner Weihnachtsbotschaft blickte der Argentinier Franziskus auch auf den amerikanischen Kontinent. Den Ländern, die hart von Corona getroffen worden seien, wünsche er Kraft und Trost; ebenso wie den Ländern in Asien, in denen Naturkatastrophen der Bevölkerung zusetzten.

Sünden erlassen

Im Anschluss spendete der Pontifex den päpstlichen Segen «Urbi et orbi» (Für die Stadt und den Erdkreis). Mit dem Segen erlässt der Papst den Gläubigen die Strafen für ihre Sünden, wenn sie diese schon zuvor beispielsweise in der Beichte oder durch Gebete getilgt haben. Der Segen wird normalerweise zu Weihnachten, Ostern und nach einer Papstwahl gesprochen. In diesem Jahr hatte Franziskus den Segen anlässlich der Corona-Pandemie am 27. März ausserordentlich gespendet.

Gläubige können den Segen auch per Radio, Fernsehen oder Internet empfangen und müssen dafür nicht vor Ort im Vatikan sein. «Urbi et orbi» richtet sich an die Stadt Rom, deren Bischof, der Papst ist, und an den Erdkreis, also die Welt.

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