Papst Leo XIV. betont Türkei als Brücke der Kulturen
Zum Auftakt seiner ersten Auslandsreise hat Papst Leo XIV. bei einem Treffen mit dem türkischen Staatspräsidenten die besondere Rolle der Türkei hervorgehoben.

Zum Auftakt seiner ersten Auslandsreise hat Papst Leo XIV. die besondere Rolle der Türkei als Brücke zwischen Kulturen und Religionen hervorgehoben. Das Land sei historisch ein zentraler Ort für das Christentum.
Das sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche bei einem Treffen mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan in der Hauptstadt Ankara. Die Christen des Landes könnten positiv zur Einheit der Türkei beitragen.
Ein wichtiger Platz im Mittelmeerraum
Die Türkei ist die erste Station von Leos erster Auslandsreise. In dem mehrheitlich muslimischen Land will Leo seine Nähe zu den Christen in der Region ausdrücken. Mit gut 180.000 Gläubigen ist die christliche Gemeinschaft bei einer Bevölkerung von etwa 85 Millionen eine kleine Minderheit.
Bei dem Treffen nannte der Papst die Türkei ein Land, das einen «wichtigen Platz in der Gegenwart und Zukunft des Mittelmeerraums und der ganzen Welt» einnehme. «Vor allem, weil Sie Ihre inneren Unterschiede zur Geltung kommen lassen», sagte er.
Das Land sei ein Begegnungsort verschiedener Empfindungsweisen, «deren Vereinheitlichung eine Verarmung darstellen würde». Eine Gesellschaft sei nur lebendig, wenn sie plural ist, so Leo.
Private Begegnung mit Erdogan
Religionsfreiheit ist in der Türkei in der Verfassung verankert, aber in der Praxis eingeschränkt. Erdogan und seine islamisch-konservative AKP-Regierung fördern ausserdem eine stärkere Präsenz des Islams im öffentlichen Leben.
Vor dem gemeinsamen Auftritt mit Erdogan zogen sich die beiden für eine private Begegnung im nahe gelegenen Präsidentenpalast zurück. Zuvor besuchte der Papst das Mausoleum von Republikgründer Mustafa Kemal Atatürk. Am Nachmittag fliegt Leo weiter in die Millionenmetropole Istanbul.














