Für Papst Franziskus können nur Mann und Frau eine Familie sein. Ein Bild, das nicht wirklich zum bislang liberalsten Papst passt. Doch damit nicht genug.
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Papst Franziskus fordert Ende des Ukraine-Kriegs. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Papst machte am Samstag klar, dass er nicht für die gleichgeschlechtliche Ehe ist.
  • Seiner Ansicht nach können nämlich nur Mann und Frau eine Familie sein.
  • Ausserdem lobte er Frauen, die ihren untreuen Männern verzeihen.

Nur Männer und Frauen können nach Ansicht von Papst Franziskus eine Familie sein. Die Menschen sprächen heutzutage von vielen Formen von Familien, sagte der Papst am Samstag der italienischen Nachrichtenagentur Ansa zufolge. Aber: Die Familie als Ebenbild Gottes seien einzig Mann und Frau, sagte der Papst und schloss damit homosexuelle Paare aus der Definition aus.

Zudem lobte er Frauen, die ihren fremdgehenden Männern vergeben. Viele Frauen – und manchmal auch Männer – blickten weg und warteten, bis ihr Partner wieder treu werde, sagte der Papst bei einem Forum katholischer Familien. «Das ist Heiligkeit, die aus Liebe alles vergibt.»

Klares «Nein» zu Abtreibungen

Der Papst, in dessen Heimatland Argentinien das Parlament vor wenigen Tagen für eine Legalisierung von Abtreibungen gestimmt hatte, kritisierten Schwangerschaftsabbrüche scharf. Abtreibungen von schwerkranken Föten verglich er mit Programmen der Nationalsozialisten. «Im vergangenen Jahrhundert war die ganze Welt schockiert davon, was die Nazis getan haben, um die Reinheit der Rasse sicherzustellen. Heute tun wir dasselbe, nur mit weissen Handschuhen.» Man sollte Kinder so akzeptieren, wie sie seien, auch wenn sie manchmal krank seien, fügte er hinzu.

Franziskus wirkt liberaler als seine Vorgänger. Er hatte in der Vergangenheit die Kirche dafür kritisiert, sich zu sehr auf Abtreibungs- und Verhütungsdebatten zu konzentrieren, und gesagt, es sei nicht an ihm, über Homosexuelle zu richten. In der Lehre der katholischen Kirche über Sexualität und Familienplanung gab es unter Franziskus aber keine Reformen.

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