Papst Franziskus hat den Einsatz von Waffen zur Lösung von Konflikten auf der Welt scharf kritisiert.
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Eine Briefmarke, die der Vatikan unter Oberhaupt Papst Franziskus herausgegeben hat, sorgt für Ärger. - dpa

Nach seinem sonntäglichen Regina-Caeli-Gebet vor Gläubigen auf dem Petersplatz sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche: «Mit Waffen erreicht man nie Sicherheit und Stabilität, im Gegenteil: Man zerstört jede Hoffnung auf Frieden.» Franziskus hatte kurz zuvor über die Gefechte zwischen Israelis und Palästinensern im Gaza-Streifen gesprochen und die Hoffnung geäussert, dass die Waffenruhe dort anhalten werde.

Sein Kommentar zu den Folgen von Waffen kommt einen Tag nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Bei diesem waren die Differenzen zwischen der Haltung des Papstes und den Wünschen von Kiew deutlich geworden: Der Heilige Stuhl bietet sich etwa als Vermittler für einen möglichen Waffenstillstand an – dies lehnte Selenskyj am Samstag höflich, aber überraschend deutlich ab.

«Bei allem Respekt für den Papst: Die Sache ist die, dass wir keine Vermittler brauchen zwischen der Ukraine und dem Aggressor, der unsere Gebiete besetzt hat, sondern einen Aktionsplan für einen gerechten Frieden in der Ukraine», sagte Selenskyj am Abend in der TV-Show «Porta a Porta» des Senders Rai 1.

Darüber hinaus forderte Selenkyj nach eigener Aussage den Papst auf, sich dem Friedensplan von Kiew anzuschliessen. Franziskus aber vermeidet seit Beginn des Angriffskrieges, sich klar auf eine Seite zu schlagen. Er argumentiert, nur so könne er eine neutrale Institution für mögliche Friedensgespräche bleiben. Die Ukraine kritisierte dies schon öfter – aber selten so deutlich wie am Samstag.

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