Papst Franziskus spricht in einer Messe über die schrecklichen Zustände im Bürgerkriegsland Libyen. Er ruft dazu auf, das Leid nicht zu ignorieren.
Papst Franziskus
Papst Franziskus appelliert an die Welt, die Augen nicht vor dem Leid der Migranten zu verschliessen. (Archivbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Papst Franziskus beschreibt die Zustände in den Lagern in Libyen.
  • Vor sieben Jahren hat er Migranten auf der Insel Lampedusa besucht.
  • Oft höre man nur eine gefilterte Version von dem, was in den Lagern passiert.
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Papst Franziskus hat an die Welt appelliert, Folter und Leid von Migranten in den Lagern in Libyen nicht zu ignorieren. Bei einer Messe im Vatikan am Mittwoch erinnerte er an die Qualen, die viele Menschen erleiden müssten.

Die Welt bekomme oft nur eine «gefilterte Version» dessen zu hören, was in dem nordafrikanischen Bürgerkriegsland wirklich passiere. So sagte das katholische Kirchenoberhaupt.

Menschen leben in der Hölle

«Der Krieg ist schlimm, das wissen wir. Aber man kann sich nicht vorstellen, in welcher Hölle sie dort leben, in diesen Internierungslagern. Und eigentlich kamen die Menschen nur mit Hoffnung und Zuversicht an, um über das Meer zu fahren», sagte der 83-Jährige.

Der Papst erinnerte an seinen Besuch bei Bootsmigranten auf der italienischen Insel Lampedusa vor sieben Jahren, am 8. Juli 2013. Er habe sich von den Menschen ihre Lebensgeschichten berichten lassen.

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Migranten auf einem sinkenden Boot vor Lampedusa rufen um Hilfe. - Keystone

Auch dort habe ein Übersetzer ihm nur die halbe, «gefilterte» Wahrheit aus dem Schreckensbericht eines Flüchtlings übertragen. Das sei ihm hinterher von einer Frau erzählt worden, sagte der aus Argentinien stammende Papst.

In den vergangenen Tagen hatte es in Italien und Malta ein tagelanges Ringen um Bootsmigranten auf zwei Schiffen gegeben. Die Länder übernahmen schliesslich die Menschen vom privaten Rettungsschiff «Ocean Viking» und dem Viehtransportschiff «MV Talia». Viele Migranten machen in Libyen Zwischenstation. Menschenrechtsorganisationen beklagen regelmässig die schlimmen Zustände in den Lagern.

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