Nach dem Fund eines Massengrabs in Kanada gedenkt Papst Franziskus der Opfer. Er forderte dazu auf, die Rechte von allen Söhnen und Töchter anzuerkennen.
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Nach dem Fund eines Massengrabs mit 215 Kinderleichen auf dem Gelände eines jahrzehntelang von der katholischen Kirche betriebenen früheren Internats für Indigene in Kanada hat Papst Franziskus der Opfer gedacht. (Archivbild) Foto: Filippo Monteforte/Pool AFP/AP/dpa - sda - Keystone/Pool AFP/AP/Filippo Monteforte
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Das Wichtigste in Kürze

  • Papst Franziskus gedenkt 215 verstorbenen Kindern.
  • Das Massengrab wurde an einem ehemaligen Internat für Indigene in Kanada entdeckt.
  • Das Internat wurde jahrelang von der katholischen Kirche betrieben.

Nach dem Fund eines Massengrabs mit 215 Kinderleichen hat Papst Franziskus der Opfer gedacht. Die Leichen wurden an einem jahrzehntelang von der katholischen Kirche betriebenen früheren Internat für Indigene in Kanada gefunden. «Ich habe mit Schrecken die Nachrichten aus Kanada empfangen.» Dies sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Sonntag nach dem traditionellen Angelus-Gebet auf dem Petersplatz in Rom.

Die Entdeckung habe die Gewissheit über den Schmerz der Vergangenheit vergrössert, sagte der 84-Jährige. Es werde weiter daran gearbeitet, um Licht in die Sache zu bringen. Er rief dazu auf, sich von dem ideologischen Kolonisationsmodell zu entfernen und die Rechte aller Söhne und Töchter Kanadas anzuerkennen.

Nicht klar, wann und woran Kinder starben

In dem Massengrab in der Nähe der Stadt Kamloops in British Columbia waren Überreste von 215 Kindern entdeckt worden. Das Grab lag auf dem Gelände der Kamloops Residential School, einer Art Umerziehungslager für Kinder kanadischer Ureinwohner. Das Lager, war zwischen 1890 und 1978 in Betrieb gewesen und bis 1969 unter Leitung der katholischen Kirche.

Wann und woran die Kinder starben, ist noch nicht bekannt. Einige von ihnen wurden nur drei Jahre alt.

UN-Menschenrechtsexperten forderten von der Regierung Kanadas und dem Vatikan umfassende Aufklärung. Kanadas Premierminister und Indigenenvertreter riefen die katholische Kirche auf, für ihre Rolle als Betreiberin dieser Schulen Verantwortung zu übernehmen.

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