NSU-Terroristin Zschäpe scheitert mit Verfassungsbeschwerde

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Deutschland,

Die deutsche NSU-Terroristin Zschäpe scheitert in Karlsruhe mit ihrer Verfassungsbeschwerde. Die lebenslange Haft bei besonderer Schwere der Schuld gilt.

zschäpe
Zschäpe im Gerichtssaal - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die NSU-Terroristin Beate Zschäpe ist mit ihrer Verfassungsbeschwerde gescheitert.
  • Die 47-Jährige wurde zu lebenslanger Haft bei besonderer Schwere der Schuld verurteilt.

Die zu lebenslanger Haft verurteilte NSU-Terroristin Beate Zschäpe ist mit ihrer Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe gescheitert. Es sei weder dargelegt worden noch aus sich heraus ersichtlich, dass die 47-Jährige in ihren Justizgrundrechten verletzt worden sei. Dies teilte das Bundesverfassungsgericht am Montag mit.

Zschäpe hatte insbesondere beanstandet, dass der Bundesgerichtshof (BGH) ihre Revision ohne vorherige Verhandlung per schriftlichem Beschluss verworfen hatte(Az. 2 BvR 2222/21). Der BGH hatte im August 2021 Zschäpes Verurteilung als Mittäterin an der rassistisch motivierten Mordserie des «Nationalsozialistischen Untergrunds» bestätigt.

Die Strafe gilt als rechtskräftig

Damit gilt die Strafe, die das Oberlandesgericht (OLG) München 2018 nach über fünf Jahren und über 400 Verhandlungstagen verhängt hatte. Die einzige Überlebende des NSU-Trios wurde zu lebenslanger Haft bei besonderer Schwere der Schuld verurteilt. Damit ist eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren rechtlich zwar möglich, in der Praxis aber so gut wie ausgeschlossen.

Zschäpe hatte mit ihren Freunden Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt fast 14 Jahre im Untergrund gelebt. In dieser Zeit verbreiteten die Rechtsterroristen des NSU unerkannt Angst und Schrecken: Zwischen September 2000 und April 2007 ermordeten die beiden Männer acht türkischstämmige und einen griechischstämmigen Kleinunternehmer sowie eine Polizistin.

Beate Zschäpe
Beate Zschäpe vor Gericht - keystone

Wer hinter der bundesweiten Serie von Morden, Anschlägen und Raubüberfällen stand, wurde erst spät bekannt. Nämlich als sich Mundlos und Böhnhardt 2011 das Leben nahmen, um ihrer Festnahme zu entgehen. Zschäpe zündete wie vereinbart die gemeinsame Wohnung an, verschickte ein Bekennervideo und stellte sich.

Infrage stand, ob das Gericht Zschäpe zu Recht für all diese Taten als vielfache Mörderin mitverantwortlich gemacht hat. Denn es gibt keinen Beweis, dass sie selbst an einem der Tatorte war.

Die obersten Strafrichterinnen und -richter des BGH hatten nach monatelanger Prüfung keine Bedenken. Zschäpe habe alle Taten mitgeplant, die Abwesenheit ihrer Komplizen gedeckt und für die Veröffentlichung des wichtigen Bekennervideos bereitgestanden, entschieden sie. «Sie übte daher eine wesentliche Funktion aus, von der das Gelingen des Gesamtvorhabens abhing.»

Mehr zum Thema:

Weiterlesen

Karlsruhe
1 Interaktionen
Karlsruhe
somalia
5 Interaktionen
Vor Regierungsbüro

MEHR IN NEWS

Wegen Bandengewalt
Wolodymyr Selenskyj
6 Interaktionen
Russland
Teheran, die Hauptstadt des Irans.
Teheran

MEHR AUS DEUTSCHLAND

2. Bundesliga Kaiserslautern Schalke
2. Bundesliga
Gasaustritt in München
Unfall in München
10 Interaktionen
Trotz Verbot
Fortuna Düsseldorf
7 Interaktionen
Nein zu Israeli