Niederländisches Parlament will Nerzzucht zum Jahresende verbieten lassen
Nach den Coronavirus-Ausbrüchen in mehreren Nerzfarmen in den Niederlanden sollen alle Betriebe dieser Art im Land nach Willen des Parlaments bis zum Jahresende dauerhaft geschlossen werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Reaktion auf Coronavirus-Ausbrüche in mehreren Farmen.
Ein entsprechender Antrag der Sozialdemokraten und der Partei für Tiere wurde am Dienstag verabschiedet. Das Parlament rief zudem die Regierung dazu auf, allgemein die Zucht von Tieren zu verbieten, die für das neuartige Coronavirus «anfällig» seien.
Die niederländischen Behörden hatten in den vergangenen Wochen mehr als 1500 Nerze töten lassen, nachdem das Virus in neun Farmen aufgetreten war. Mindestens zwei Mitarbeiter der Farmen steckten sich mit dem Erreger an. Die Behörden gehen davon aus, dass das Virus von den Nerzen auf die Mitarbeiter übertragen wurde.
Nach Angaben der Tierschutzorganisation Humane Society International gibt es in den Niederlanden derzeit noch 128 Nerzfarmen. Die Zucht von Nerzen für Pelze war im Land schon vor dem Ausbruch des Virus in den Farmen heftig umstritten. Ein Beschluss des obersten niederländischen Gerichts von 2016 sieht vor, die Nerzzucht ab dem Jahr 2024 zu verbieten. Laut dem jetzigen Parlamentsbeschluss soll der Ausstieg aus der Nerzzucht also um drei Jahre vorgezogen werden.
dja