Neuschwanstein und Co: Deutsche Schlösser bald Unesco-Welterbe?
Die Unesco entscheidet bei ihrer Tagung in Paris auch über die Aufnahme deutscher Schlösser in die Welterbeliste. Insgesamt geht es um rund 30 Stätten weltweit.

In Paris hat die Tagung des Unesco-Welterbekomitees begonnen, das bis zum 16. Juli über die Aufnahme neuer Stätten in die Welterbeliste der Weltkulturorganisation berät.
Sie freue sich, dass das Komitee in diesem Jahr über die Aufnahme der Schlösser König Ludwigs II. von Bayern in die Welterbeliste beraten werde, sagte die Präsidentin der Deutschen Unesco-Kommission, Maria Böhmer. «Neuschwanstein, Linderhof, Herrenchiemsee und das Königshaus am Schachen begeistern Menschen aus aller Welt. Hier verschmelzen Architektur, Kunst und Natur zu einer imposanten Inszenierung».
Nach den Planungen sollen die Welterbeanträge zwischen Freitag und Sonntag beraten werden. An welchem Tag die Entscheidung über die entsprechende Bewerbung der Bundesrepublik fallen wird, ist unklar.
Versunkene Häfen und schmerzhafte Erinnerungen
In Bayern wird seit mehr als einem Vierteljahrhundert auf diese Auszeichnung hingearbeitet.
Für die Unesco-Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt sind in diesem Jahr rund 30 Stätten nominiert, darunter der im Meer versunkene Karibik-Hafen Port Royal auf Jamaika, das modernistische Stadtzentrum von Gdynia in Polen und Gedenkstätten in Kambodscha, die an die Verbrechen der Roten Khmer und ihre Opfer erinnern.
Auf seiner Sitzung wird das Komitee ausserdem den Erhaltungszustand von etwa 250 Welterbestätten prüfen, insbesondere der 56 Orte, die zurzeit auf der Liste des gefährdeten Welterbes verzeichnet sind. Sie sind etwa durch Kriege, den Klimawandel, Naturkatastrophen oder Baumassnahmen bedroht.