Schwyz feiert Aufnahme des Jodelns in die Unesco-Kulturerbe-Liste
In Schwyz ist am Samstag am «Tag des Jodelns» die Aufnahme des sängerischen Kulturguts in die «Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes» der Unesco gefeiert worden. Mit dabei war unter anderem Bundesrätin und Kulturministerin Elisabeth Baume-Schneider.

Jodelnde Schulklassen und Gesangsdarbietungen zogen hunderte Menschen an. Zudem boten Lehrerinnen und Lehrer im Tagungs- und Kulturzentrum Mythenhaus in Schwyz Schnupperkurse für Interessierte an.
Der «Tag des Jodelns», eine Zusammenarbeit zwischen dem Kanton Schwyz, der Hochschule Luzern, dem Eidgenössischen Jodlerverband, Roothuus Gonten und der Arbeitsgruppe Jodelforum, stand nach der Aufnahme in die Unesco-Liste unter einem besonderen Stern. Gefeiert wurde in erster Linie das Schweizer Kulturgut, aber nicht nur.
Nadja Räss, Volksmusik- und Jodel-Professorin an der Hochschule Luzern hatte das Jodeln stets als «fünfte Landessprache der Schweiz» bezeichnet, relativierte gegenüber Keystone-SDA aber: «In Österreich und gerade dem Süddeutschen Raum wird auch gejodelt und wer weiss, vielleicht gibt es in der Zukunft ja mal eine grenzübergreifende Einschreibung des Jodelns auf die Unesco-Liste.»
Über 12'000 Jodlerinnen und Jodler
Das Jodeln war am Donnerstag von der Unesco in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen worden. In ihrer Entscheidung hob die Unesco gemäss dem Bundesamt für Kultur (BAK) die Qualität des eingereichten Dossiers und den soliden partizipativen Prozess hervor, der zur Kandidatur geführt hat.
Als «emblematischer Gesang der Schweiz» umfasse der Jodel eine grosse Vielfalt an künstlerischen Ausdrucksformen und sei tief in der Bevölkerung verankert, heisst es. Über 12'000 Jodlerinnen und Jodler seien Mitglied einer der 711 Gruppen des Eidgenössischen Jodlerverbands.
Die Praxis werde auch ausserhalb von traditionellen Vereinen und Chören gepflegt, so das BAK weiter. Auch zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler liessen sich auf das Jodeln ein, «was die Lebendigkeit einer sich ständig weiterentwickelnden Tradition bestätigt».










