Türkische Journalisten kritisieren ihre Regierung scharf. Viele befürchten weitere Einschränkungen in ihrer Arbeit.
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Im Sommer 2016 kam es zu einem Putschversuch gegen den türkischen Präsidenten Erdogan. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Türkische Journalisten haben Angst um weitere Einschränkungen in ihrer Arbeit.
  • Alle Journalisten, welche vom Palast ungewollt seien, werden nicht akzeptiert.

Journalisten in der Türkei befürchten weitere Einschränkungen in ihrer Arbeit. Neue Regierungsvorgaben zur Akkreditierung von Journalisten würden Willkür weiter befördern, sagte Erol Önderoglu von Reporter ohne Grenzen.

Im türkischen Amtsblatt wurden vergangene Woche neue Regeln zur Vergabe von Presseakkreditierungen veröffentlicht.

Demnach will die Regierung gegen «Propaganda für Terrorismus und Gewalt» vorgehen. Journalisten dürften nichts tun, was einen «Schatten auf das Ansehen» des Berufs werfe und dessen «Ehre» schade.

Die neuen Regeln sollen von einer Kommission überwacht werden

Ausserdem dürften etwa keine Inhalte veröffentlicht werden, die den Kampf gegen jede Art von Straftaten ineffektiv machten. Die neuen Regeln sollen von einer Kommission überwacht werden, die gegebenenfalls Akkreditierungen entziehen könne.

«Meiner Meinung nach sind die neuen Regeln einfach anwendbar auf jede Art von kritischer Berichterstattung», sagte Süleyman Irvan. Süleyman ist Professor für neue Medien und Journalismus an der Istanbuler Üsküdar-Universität. Die Gewerkschaft Disk Basin-Is kritisierte die Verordnung, dass alle Journalisten, die vom «Palast» ungewollt seien, nicht mehr akzeptiert würden. Akkreditierungen werden in der Türkei von einer dem Präsidenten unterstellten Behörde vergeben - nicht etwa von Gewerkschaften von Berufsverbänden.

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