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Nach gewaltsamem Tod von zwei Kindern: Mordprozess beginnt

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Deutschland,

Zwei Kinder kommen in der Hanauer Innenstadt gewaltsam zu Tode, die Ermittler vermuten einen familiären Hintergrund. Nun beginnt der Prozess gegen ihren Vater. Angeklagt ist der Mann wegen zweifachen Mordes.

Blumen, Kerzen, Stofftiere und Bilder vor dem Haus, in dem am 11. Mai zwei Kinder getötet wurden.
Blumen, Kerzen, Stofftiere und Bilder vor dem Haus, in dem am 11. Mai zwei Kinder getötet wurden. - Sebastian Gollnow/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Rund acht Monate nach dem gewaltsamen Tod von zwei Kindern in Hanau muss sich der Vater wegen des Vorwurfs des zweifachen Mordes von kommendem Mittwoch (18.

Januar) an vor dem Landgericht Hanau verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, seine siebenjährige Tochter und den elfjährigen Sohn heimtückisch sowie aus niedrigen Beweggründen getötet zu haben, wie das Gericht am Donnerstag mitteilte. Die Tat am 11. Mai vergangenen Jahres hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt.

Den Angaben zufolge ist der Inder seit 2008 mit der Mutter der beiden Kinder verheiratet, seit Januar vergangenen Jahres hatten die Eheleute in Trennung gelebt. Die Frau hat sich dem Verfahren als Nebenklägerin angeschlossen. Sie bewohnte mit den gemeinsamen Kindern eine Wohnung im neunten Stock eines Mehrfamilienhauses in Hanau. Laut Anklage soll der 47-Jährige Druck auf seine Ehefrau zur Wiederaufnahme der Beziehung ausgeübt und dabei auch Todesdrohungen gegen die Frau und die gemeinsamen Kinder geäussert haben, hiess es in der Mitteilung. Da die Frau eine Wiederaufnahme der Beziehung abgelehnt habe, soll der Angeklagte beschlossen haben, sie dafür zu bestrafen.

Festnahme in Frankreich

Nachdem die Mutter der beiden Kinder am Tattag bereits früh morgens die Wohnung verlassen habe, um zur Arbeit zu fahren, soll der Mann den Zeitpunkt abgepasst haben, zu dem die Kinder die Wohnungstür öffneten, um selbstständig zur Schule zu gehen. Er selbst habe keinen Schlüssel für die Tür gehabt. In diesem Moment soll der Angeklagte seine Kinder in die Wohnung zurückgedrängt und seine Tochter auf ein Bett im Wohnzimmer gedrückt haben. Mit einem scharfen Gegenstand habe er dem Mädchen mindestens zweimal in den Hals geschnitten, was zu so massiven Verletzungen geführt habe, dass das Kind starb.

Die Staatsanwaltschaft geht zudem davon aus, dass der Sohn die Tat mitangesehen und sich in Todesangst auf den Balkon der Wohnung geflüchtet habe. Durch einen Sturz von dem Balkon soll der Elfjährige schwerste Verletzungen davongetragen haben, so dass der Junge, obwohl er zeitnah ins Krankenhaus gebracht wurde, wenig später dort starb. Passanten hatten das verletzte Kind vor dem Hochhaus auf dem Boden liegend gefunden.

Der Mann war drei Tage nach der Tat von der französischen Polizei in einem Vorort von Paris festgenommen worden. Er wurde im Juli vergangenen Jahres nach Deutschland ausgeliefert. Sollte er im Prozess vor dem Hanauer Landgericht wegen Mordes verurteilt werden, droht ihm eine lebenslange Freiheitsstrafe. Es wird von einer kurzen Einlassung des Mannes zum Prozessauftakt ausgegangen.

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