Die Mordfälle im Kosovo häufen sich. Mit dem Einsatzplan «Strike» will die Polizei den Bluttaten Einhalt gebieten.
Serbien Kosovo
Kosovo-Polizisten patrouillieren an einem Lastwagen vorbei. - sda - Keystone/AP/Bojan Slavkovic
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Das Wichtigste in Kürze

  • Meldungen zu Mordfällen aus dem Kosovo häufen sich.
  • Jetzt hält die Polizei mit der Operation «Strike» dagegen.
  • Sie bittet zudem Einwohner um Mithilfe bei der Verbrechensbekämpfung.

Im Kosovo nimmt die Anzahl Morde drastisch zu. Erst am Montag wurde der Luzerner Garagist Anton P. mutmasslich von seinem Schwager Tush F. erschossen.

Eine Woche zuvor tötete ein Berner (32) seine 27-jährige argentinische Freundin im Kosovo. Nach einem Streit soll er sie kurzerhand aus dem sechsten Stock eines Hotels gestossen haben.

Vor wenigen Tagen wurde zudem Prensa L. zu einer lebenslänglichen Gefängnisstrafe verurteilt. Grund: 2021 ermordete er eine 18-jährige Frau.

Das sind keine Einzelfälle: In Pristina wurden Ende 2022 in nur einer Woche zwei Frauen getötet. In beiden Fällen sind ihre Ehemänner Tatverdächtige, berichten lokale Medien.

Schlagzeilen macht zudem der Auftragsmord an einem Einheimischen, in dem der Auftraggeber umgerechnet rund 100'000 Franken zahlte.

Patrouillen in Städten sollen verstärkt werden

Jetzt startet die Polizei den Einsatzplan «Strike», wie das kosovarische Portal «Gazeta Express» berichtet. Damit soll dem Morden ein für alle Mal Einhalt geboten werden. Unter anderem werden die Patrouillen insbesondere in städtischen Gebieten verstärkt.

Kosovo
Mit diesem Foto wird im Kosovo nach dem mutmasslichen Mörder Tush F. gesucht.
Kosovo
In der Coyote Lounge Bar in Klina erschoss er seinen Schwager Anton P.
Kosovo
Ein Video hält fest, wie Tush F. flüchtet – bis heute fehlt von ihm jede Spur.
Endrit N
In der Woche zuvor soll Endrit N.* im Kosovo seine Freundin aus dem sechsten Stock gestossen haben.
Endrit N.*
Der Schweizer mit kosovarischen Wurzeln wurde festgenommen.

Die Aktion wird mit den lokalen Justizbehörden abgestimmt. Die Polizei bittet Bürgerinnen und Bürger darüber hinaus um Mithilfe: Sie sollten jegliche Anzeichen für Straftaten prompt melden. Sämtliche Informationen und Hinweise aus der Bevölkerung würden polizeilich behandelt.

Auch polizeiliche Personen- und Fahrzeug-Kontrollen sollen vermehrt durchgeführt werden. Dabei sollten verbotene Gegenstände, insbesondere Waffen und andere potenziell tödliche Gegenstände, beschlagnahmt werden.

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