Gegen Gérald Marie werden Missbrauchsermittlungen eingeleitet. Der frühere Chef der Pariser Model-Agentur Elite soll vier Frauen vergewaltigt haben.
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Hat nun auch die Modelbranche ihr #MeToo? - afp
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Das Wichtigste in Kürze

  • Gérald Marie muss sich heftige Vorwürfe anhören.
  • Vier Frauen werfen dem heute 70-Jährigen sexuelle Gewalt bis hin zu Vergewaltigungen vor.
  • Nun wurden Ermittlungen gegen den Ex-Chef der Pariser Model-Agentur Elite eingeleitet.

Die französische Justiz hat vorläufige Ermittlungen gegen den früheren Chef der Pariser Model-Agentur Elite eingeleitet. Dies wegen des Verdachts der Vergewaltigung von Mannequins.

Vier Frauen beschuldigen Gérald Marie sie vor mehr als zwei Jahrzehnten vergewaltigt oder sexuell belästigt zu haben. Dies teilte die Pariser Staatsanwaltschaft am Montag mit. Darunter ist die Ex-Frau des US-Schauspielers Mickey Rourke, Carré Otis.

Die Taten ereigneten sind nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP in den Jahren 1980 bis 1998 und könnten bereits verjährt sein. Drei frühere Models werfen Marie demnach Vergewaltigung vor.

«Unzählige» Vergewaltigungen

Carré Otis, die heute nach einer Wiederheirat Carre Sutton heisst, spricht von «unzähligen» Vergewaltigungen durch den früheren Agenturchef. Dies im Jahr 1986, als sie erst 17 Jahre alt war. Die ehemaligen Mannequins Ebba Karlsson und Jill Dodd machen jeweils eine Vergewaltigung in den Jahren 1990 und 1980 geltend.

Der heute 70-jährige Gérald Marie war 25 Jahre lang Europa-Chef der Agentur Elite. Er war zwischenzeitlich mit dem Top-Model Linda Evangelista verheiratet. Gegenüber britischen Medien hat er die Vorwürfe bestritten.

Stillhalteabkommen zwischen der BBC und der Agentur Elite

Der Fall kam durch Veröffentlichungen in Grossbritannien ins Rollen. Unter den mutmasslichen Missbrauchsopfern ist auch die frühere BBC-Journalistin Lisa Brinkworth. Sie gibt an, von Marie 1998 sexuell belästigt worden zu sein. Damals recherchierte sie undercover über sexuelle Gewalt in der Modelbranche.

Ein Stillhalteabkommen zwischen der BBC und der Agentur Elite habe sie aber daran gehindert, die Vorwürfe öffentlich zu machen. Dies gibt Brinkworth weiter an. Eine Stellungnahme des britischen Senders liegt bisher nicht vor.

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