Bei einem Bombenanschlag auf ein Luxushotel in Pakistan sind mindestens fünf Menschen getötet worden.
Die Bombe explodierte auf dem Hotelparkplatz
Die Bombe explodierte auf dem Hotelparkplatz - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Taliban reklamieren Angriff für sich.

Nach Polizeiangaben explodierte am Mittwochabend eine Autobombe auf dem Parkplatz eines Fünf-Sterne-Hotels in Quetta, in dem der chinesische Botschafter untergebracht war. Die radikalislamische Taliban-Miliz reklamierte den Anschlag für sich.

Der Selbstmordattentäter habe «genau wie geplant» Sicherheitsbeamte getötet, erklärte ein Sprecher der pakistanischen Taliban-Organisation TTP. Nach Polizeiangaben wurden Sicherheitsleute und Hotelangestellte getötet.

China verurteilte den «Terrorangriff» und betonte, die chinesische Delegation habe sich zum Zeitpunkt des Anschlags nicht im Hotel «Serena» in Quetta, der Hauptstadt der südwestlichen Unruheprovinz Baluchistan, befunden. Ein Vertreter der chinesischen Botschaft in Pakistan sagte der Zeitung «Global Times», die Bombe sei zehn Minuten vor der geplanten Rückkehr der Diplomaten in das Hotel detoniert.

Die pakistanischen Taliban verübten von ihren Stützpunkten nahe der Grenze zu Afghanistan in der Vergangenheit immer wieder tödliche Anschläge. Nach einem grossangelegten Militäreinsatz 2014 ging die Zahl der Angriffe deutlich zurück. «Wir werden nicht zulassen, dass dieses Monster wieder hervorkommt», schrieb Pakistans Premierminister Imran Khan im Internetdienst Twitter mit Blick auf die Extremisten.

Baluchistan liegt im Südwesten Pakistans an der Grenze zu Afghanistan und dem Iran und ist die ärmste und instabilste Provinz des Landes. Sie gilt als Hochburg islamistischer Aufständischer. China verfolgt im Zuge seines Projektes «Neue Seidenstrasse» milliardenschwere Infrastrukturvorhaben in der Region.

Seit dem chinesischen Engagement in Pakistan ist die Zahl der Anschläge in dem Land gestiegen, insbesondere durch extremistische Gruppen in Baluchistan. 2019 stürmte ein bewaffnetes Kommando ein Luxushotel in der Hafenstadt Gwadar im Südwesten Pakistans. Acht Menschen wurden dabei getötet. Zu dem Überfall bekannte sich die Befreiungsarmee von Baluchistan (BLA).

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