Migrant in Italien erschossen - Protest von Erntehelfern

DPA
DPA

Italien,

In Italien wurde ein malischer Migrant getötet, angeblich hat er gestohlen. Nach den tödlichen Schüssen kam es zu Protesten.

Dutzende Arbeiter demonstrieren gegen Unterdrückung und Fremdenhass. Auf ihren Plakaten tragen sie Bilder des erschossenen Soumaila Sacko.
Dutzende Arbeiter demonstrieren gegen Unterdrückung und Fremdenhass. Auf ihren Plakaten tragen sie Bilder des erschossenen Soumaila Sacko. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Allein in Gioia Tauro (It) leben tausende Migranten in Slums.
  • Sie arbeiten als Erntehelfer für drei Euro pro Stunde.
  • Nach dem Tod eines Migranten reagiert die Gewerkschaft.

Ein 29-jährige Malier wurde am Wochenende erschossen, vorgeblich weil er Blech in einer alten Fabrik mitgenommen hatte. In der Gegend Gioia Tauro in Italien, wo tausende Migranten unter erbärmlichen Zuständen in Slums hausen und für die Ernte von Zitrusfrüchten ausgenutzt werden, demonstrierten die Arbeiter darauf am Montag gegen Unterdrückung und Fremdenhass.

Die Gewerkschaft USB erklärte, der Tod von Soumaila Sacko stehe für die Diskriminierung der ausgebeuteten Erntehelfer. «Soumaila Sacko ist auf der Suche nach Arbeit und nach einer Zukunft nach Italien gekommen, für sich und für seine Frau und seine Tochter in Mali. Stattdessen hat er einen Lohn von drei Euro pro Stunde gefunden.»

«Wahre Sklaverei»

In Italien wurde gerade erst eine neue Regierung vereidigt, an der auch die fremdenfeindliche Lega beteiligt ist, die Stimmung gegen Migranten macht. Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR sprach am Dienstag von einem «Klima, das immer mehr von Spannungen und Intoleranz» gekennzeichnet sei. Der neue Regierungschef Giuseppe Conte drückte der Familie des Mannes - der eine Aufenthaltsgenehmigung gehabt habe - am Dienstag sein Beileid aus. Die Politik müsste dafür sorgen, dass diese Menschen in Würde arbeiten können. Der Präsident des Abgeordnetenhauses, Roberto Fico, kritisierte: «Auch heute noch, in 2018, gibt es in unserem Land noch wahre Sklaverei.»

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Sergio Mattarella
Krise spitzt sich zu
2 Interaktionen
Gegen Rassismus

MEHR IN NEWS

sudan
Bürgerkrieg
selenskyj
2 Interaktionen
Wechsel
Guterres
6 Interaktionen
«Beispiellos»
Trump
11 Interaktionen
Friedensdeal

MEHR AUS ITALIEN

2 Interaktionen
Jetzt fix
Bettler
4 Interaktionen
Schutz
Netflix-Serie «Emily in Paris»
Fünfte Staffel
EU
24 Interaktionen
Hohe Kosten