Antifaschistische Organisationen aus dem ganzen Land versammelten sich, genauso wie Anhänger von Linksparteien und sozialen Einrichtungen. Medien berichteten von «Tausenden» Teilnehmern. Auf Transparenten stand: «Wir sind alle Ausländer».

Nach dem Angriff auf mehrere Migranten in Macerata haben zahlreiche Menschen in der italienischen Stadt gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit demonstriert. Aus Angst vor Ausschreitungen wurden am Samstag Teile der Stadt in der Region Marken abgesperrt und der öffentliche Nahverkehr eingestellt. Schulen und Geschäfte blieben geschlossen.

Ein Schütze hatte vor einer Woche mitten im Wahlkampf offensichtlich aus rassistischen Motiven das Feuer auf mehrere Afrikaner eröffnet. Sechs Menschen wurden verletzt. Grund soll der Tod einer 18-jährigen Italienerin gewesen sein, die zerstückelt in zwei Koffern gefunden worden war. Zunächst wurde einem Nigerianer der Mord angelastet, der Vorwurf wurde später allerdings fallengelassen. Die Rolle des Mannes ist immer noch nicht geklärt.

Der Bürgermeister von Macerata hatte sich eigentlich gegen eine Antifaschismus-Demo ausgesprochen, um nicht noch mehr Spannungen auszulösen. Am Donnerstag waren Dutzende Rechtsextreme in Macerata aufmarschiert und mit der Polizei zusammengestossen.

Seit der Attacke von Macerata ist im italienischen Wahlkampf eine bittere Debatte über Migration entbrannt. Vor allem rechte Parteien erhoffen sich dadurch mehr Zuspruch bei der Wahl am 4. März.

In Italien fanden Proteste gegen Rassismus und Fremdenhass statt.
In Italien fanden Proteste gegen Rassismus und Fremdenhass statt. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im italienischen Macerata fand eine Demonstration gegen Rassismus und Fremdenhass statt.
  • Nach den offenbar rassistisch motivierten Schüssen ist in Italien eine polarisierende Debatte über Migration entbrannt.
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