Morten Messerschmidt wird der neue Vorsitzende der rechtspopulistischen Dänischen Volkspartei. Er setzte sich mit einer Mehrheit von 60 Prozent durch.
Morten Messerschmidt
Morten Messerschmidt führt künftig die rechte Dänische Volkspartei (DF) an. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Sonntag wurde Morten Messerschmidt zum Vorsitzenden der Dänischen Volkspartei gewählt.
  • Er tritt die Nachfolge von Kristian Thulesen Dahl an.
  • Messerschmidt steht derzeit wegen eines mutmasslichen Betrugs in einem Rechtsstreit.

Der dänische Politiker Morten Messerschmidt führt künftig die rechte Dänische Volkspartei (DF) an. Messerschmidt ist derzeit wegen mutmasslichen Betrugs bei der Verwendung von EU-Geld in einen Rechtsstreit verwickelt.

Der 41-Jährige setzte sich am Sonntag auf einem Parteitag mit einer klaren Mehrheit von 499 Delegierten gegen seine Mitbewerber durch. Er wurde mit mehr als 60 Prozent der Stimmen zum Vorsitzenden gewählt, wie der Sender DR berichtete.

Messerschmidt folgt auf Kristian Thulesen Dahl, der seinen Rücktritt angekündigt hatte. Die rechtspopulistische DF war bei der letzten Parlamentswahl 2019 von zuvor 21,1 auf 8,7 Prozent der Wählerstimmen abgestürzt. Messerschmidt war bereits stellvertretender Vorsitzender der DF und gehört auch dem dänischen Parlament an, früher sass er im EU-Parlament.

Kristian Thulesen Dahl
Kristian Thulesen Dahl, Vorsitzender der Dänischen Volkspartei, kommt zu einer Live-Debatte im Fernsehen. - Keystone

Die dänische Justiz hatte ein Urteil gegen ihn wegen Betrugs bei der Verwendung von EU-Geld und Fälschung von Dokumenten aufgehoben. Ein Berufungsgericht verwies den Fall zur erneuten Prüfung zurück an die Vorinstanz.

Messerschmidt weist Vorwürfe zurück

Grund dafür sind Zweifel an der Unparteilichkeit des damaligen Vorsitzenden Richters. Zuvor war Messerschmidt im August zu einer Haftstrafe von sechs Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Er selbst weist die Vorwürfe zurück.

Der Fall hängt mit einer 2015 aufgelösten politischen Allianz europaskeptischer Parteien (Meld) und einer damit verknüpften Stiftung (Feld) zusammen. Messerschmidt wird vorgeworfen, falsche Angaben zu einer EU-Konferenz im Rahmen des Sommertreffens seiner Partei 2015 gemacht zu haben. Dies, um EU-Geld in Höhe von knapp 100'000 Kronen zu erhalten. Diese Konferenz fand nach Erkenntnissen des zuständigen Gerichts niemals statt.

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