Zoo wirbt um Haustierspenden als Futter für Raubtiere
Ein Zoo in Dänemark sucht Haustiere, die dann an Raubtiere verfüttert werden sollen. Hühner, Kaninchen und Meerschweinchen sind willkommen.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Zoo in Dänemark sucht lebendige Haustiere zum Verfüttern.
- Vor allem Luchse benötigen Beutetiere, die sie jagen können.
- Die abgegebenen Haustiere sollten gesund sein.
«Willst du dein Pferd als Futter spenden?», fragt der Zoo von Aalborg auf seiner Website. Mit grosser Dankbarkeit nehme man lebende Pferde entgegen, die im Anschluss geschlachtet würden.
Der Bedarf variiere im Laufe des Jahres. Bereits vor einigen Tagen hatte der Zoo in den sozialen Netzwerken dafür geworben, kleinere Haustiere zu spenden. «Hühner, Kaninchen und Meerschweinchen sind ein wichtiger Bestandteil der Nahrung unserer Raubtiere», schrieb die Einrichtung unter anderem auf Instagram.
Lebendige Tiere sind für Luchse nötig
Besonders Luchse benötigten ganze Beutetiere, die sie an die Tiere erinnerten, die sie in freier Wildbahn jagen würden. In Zoos trage man mit Blick auf Tierschutz und fachlicher Integrität eine Verantwortung dafür, die natürliche Nahrungskette der Tiere abzubilden.
Wer ein gesundes Haustier abzugeben habe, könne es daher gerne spenden, hiess es in dem Beitrag. «Auf diese Weise wird nichts verschwendet – und wir gewährleisten natürliches Verhalten, Ernährung und Wohlbefinden unserer Raubtiere», so der Zoo.
Kritik kommt von Tierschutzaktivisten
In Deutschland hatten Tierschutzaktivisten zuletzt scharfe Kritik daran geübt, dass der Tiergarten Nürnberg aus Platzgründen zwölf Paviane tötete. Sechs davon wurden inzwischen laut Angaben des Tiergartens an Löwen, Tiger, Mähnenwölfe und Buntmarder verfüttert.
Der stellvertretende Leiter des Tiergartens, Jörg Beckmann, teilte der Deutschen Presse-Agentur mit, dass den Tieren der Kopf abgesetzt worden sei. Dies um die Schädel und Gehirne für wissenschaftliche Zwecke nutzen zu können. Die Hände und Füsse der Paviane habe man aus Respekt gegenüber den Besucherinnen und Besuchern abgesetzt.
Tierkörper mit Fell und Knochen seien für die Zahngesundheit von Beutegreifern besser als alle anderen Futtermittel. «Dadurch muss unseren Tieren, im Gegensatz zu vielen Haustieren, nicht unter Vollnarkose Zahnstein entfernt werden.»