Merz kämpft mit emotionalem Moment in Münchner Synagoge
Merz kämpft bei der Wiedereröffnung der Synagoge in München mit den Tränen. Das Sanierungsprojekt bewegt den Bundeskanzler zutiefst.

Die Münchner Synagoge in der Reichenbachstrasse öffnete nach jahrelanger Restaurierung erneut ihre Türen. Bundeskanzler Friedrich Merz zeigt im kleinen Gotteshaus ungewöhnlich tiefe Gefühle.
Wie der «Bayrische Rundfunk» berichtet, schien Merz bei seiner Ansprache mehrfach den Tränen nahe zu sein. Merz würdigte jüdisches Leben und gedachte der Gräueltaten der Nationalsozialisten.
Merz zeigt sich berührt
Besonders bewegend waren die Worte der Literaturwissenschaftlerin Rachel Salamander. Laut der «Tagesschau» wurde Merz von Salamanders Kindheitsfrage besonders berührt: «Hat denn niemand den Juden geholfen?»
Der Kanzler sprach über seine persönliche Verbindung zum Leitspruch «nie wieder». Er betonte, als Angehöriger der Nachkriegsgeneration aufgewachsen zu sein mit diesem Auftrag.
Ein Ort voller Geschichte
Die Synagoge ist der einzige erhaltene Vorkriegsbau jüdischer Sakralarchitektur Münchens. Laut der «TAZ» wurde das Gotteshaus 1938 zerstört und später notdürftig instand gesetzt.
Rund 460 Gäste feierten die Rückkehr des Baudenkmals ins öffentliche Leben. Unter ihnen waren auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Vertreter der jüdischen Gemeinde.
Finanzierung wurde gemeinschaftlich getragen
Salamander sprach davon, ein Stück Geschichte geheilt zu haben. Die Finanzierung der Wiederherstellung wurde gemeinschaftlich von Bund, Land und Stadt getragen.

Auch der Verein zur Rettung der Synagoge nahm einen Teil der Finanzierung auf sich. Der Vereinsvorsitz lag bei Salamander, die das Projekt massgeblich initiierte.
Kampf gegen Antisemitismus
Merz zeigte sich entsetzt über das Wiedererstarken des Antisemitismus in Deutschland. Er versprach, als Bundeskanzler entschieden gegen jede Form von Judenhass aufzutreten.
Laut dem «WDR» betonte Merz: «Ich möchte Ihnen sagen, wie sehr mich das beschämt.» Der Kanzler versicherte, jüdisches Leben in Deutschland müsse ohne Angst möglich sein.
Das wiedereröffnete Gotteshaus zeigt gelebte Erinnerung und neue Hoffnung für Münchens jüdische Gemeinde.