Ermittler warnt vor Maddie-Brückner: «Risiko für Frauen und Kinder»

Der im Fall Maddie verdächtige Christian Brückner (48) ist aus der Haft entlassen worden. Ein britischer Ermittler warnt: «Wir sollten sehr besorgt sein.»

Christian B.
Christian B. ist der Hauptverdächtige im Fall von Maddie McCann. - Screenshot

Das Wichtigste in Kürze

  • Christian Brückner (48) wurde am Mittwochmorgen aus dem Gefängnis entlassen.
  • Er ist der Hauptverdächtige im Fall Madeleine McCann.
  • Der Deutsche sass seit 2019 eine Haftstrafe wegen schwerer Vergewaltigung ab.
  • Ein britischer Ermittler warnt. Er sei ein «Risiko für Frauen und Kinder.»

2020 keimte plötzlich Hoffnung auf, das Verschwinden der dreijährigen Maddie in Portugal doch aufzuklären. Der Mann, den Ermittler in diesem Fall unter Mordverdacht haben, ist nun aber frei.

Der im Fall Maddie tatverdächtige Christian Brückner ist aus der Haft entlassen worden. Der 48-jährige Deutsche hat die Justizvollzugsanstalt im niedersächsischen Sehnde verlassen.

Der Mann hat eine Gefängnisstrafe, zu der er 2019 vom Landgericht Braunschweig im Wesentlichen wegen schwerer Vergewaltigung verurteilt worden war, abgesessen.

Nach seiner Haftentlassung er eine Fussfessel tragen. Diese Vorgabe im Rahmen der Führungsaufsicht gelte für die nächsten fünf Jahre, so die Staatsanwaltschaft Braunschweig.

Neben der Fussfessel bekommt der 48-Jährige einen Bewährungshelfer, mit dem er mindestens einmal im Monat Kontakt halten muss, wie die Strafverfolger weiter mitteilten.

Des Weiteren müsse er einen Wechsel seines Wohn- oder Aufenthaltsortes vorher dem Gericht mitteilen und Zustimmung einholen. Sollte er gegen diese Auflagen verstossen, drohe eine Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren.

Maddie verschwand am 3. Mai 2007 spurlos

Im Fokus ist der mehrmals vorbestrafte Sexualstraftäter seit einigen Jahren, weil deutsche Ermittler ihn im Fall Madeleine McCann unter Mordverdacht haben. Das damals dreijährige britische Mädchen verschwand am 3. Mai 2007 aus einer Appartementanlage in Praia da Luz in Portugal.

Im Juni 2020 informierte die Staatsanwaltschaft Braunschweig überraschend darüber, dass sie vom Tod des Mädchens ausgehe und einen Verdächtigen habe.

Wird der Fall «Maddie» jemals gelöst werden?

Sein Verteidiger sprach mit Blick auf die Verdächtigungen öffentlich von einer «massiven Vorverurteilungskampagne». Es gibt keine Anklage in dem Komplex und es gilt die Unschuldsvermutung.

Für die deutschen Ermittlungen zu dem Fall aus Portugal sind die Strafverfolger aus Niedersachsen zuständig, weil der Verdächtige seinen letzten Wohnsitz in Braunschweig hatte.

Ermittler warnt vor Christian Brückner

Nach der Entlassung von Christian Brückner warnt Graham Hill, Polizist und Experte für Kindesentführung und Mord, nun gegenüber «The Times»: «Wir sollten sehr besorgt sein.» Brückner sei ein Mann mit vielen abweichenden sexuellen Verhaltensweisen.

«Er ist ein sehr gefährlicher Mann», sagt Hill. Der Deutsche sei «ein Risiko für erwachsene Frauen und Kinder beiderlei Geschlechts.»

Es gebe nur wenige Straftäter wie Brückner, so Hill weiter. «Das ist eine kriminell sehr vielseitige Person.»

Auch die Staatsanwaltschaft Braunschweig hält Brückner nach wie vor für gefährlich. «Aus unserer Sicht muss man davon ausgehen, dass Christian Brückner wieder rückfällig wird.» Dies sagt Sprecher Christian Wolters gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

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