Deutsche toben: Russen verbreiten Fake News über Merz-Eisbär-Jagd
Friedrich Merz soll in Kanada Eisbären und eine Robbe erschossen haben – russische Propaganda, die in Deutschland für Wut sorgt.

Das Wichtigste in Kürze
- Friedrich Merz soll laut Fake-News-Journal drei Eisbären und eine Robbe erlegt haben.
- Das Propaganda-Video zeigt ein KI-Bild von Merz mit Gewehr vor einer toten Robbe.
- Hinter der Kampagne steckt ein Fake-News-Netzwerk mit Verbindungen nach Moskau.
Die russische Propaganda schlägt zu – und bringt die Deutschen zum Toben!
Angeblich soll Friedrich Merz (68) in Kanada auf Eisbär-Jagd gewesen sein. Dabei soll der Bundeskanzler nicht nur eine Eisbärin, sondern auch deren zwei Jungen und eine Robbe erlegt haben.
So steht es jedenfalls in einem Bericht des sogenannten «Toronto Journal».

Was seriös tönt, ist eine dubiose Website ohne Impressum – offenbar eigens für Desinformationskampagnen ins Leben gerufen.
Journalisten erfunden, Fotos gestohlen
Die «Journalisten»: frei erfunden. Die Fotos: gestohlen – unter anderem vom seriösen «Toronto Star».
Als vermeintlicher Beweis dient ein Video mit einem Bild von Merz, wie er mit Gewehr vor einer toten Robbe kniet. Höchstwahrscheinlich KI-generiert.
Im Anschluss werden tote Eisbären eingeblendet und ein angeblicher Inuit aus Coral Harbour interviewt. Der wirft Merz vor, sein Dorf zur «Spielwiese der Reichen» zu machen – das angebliche «Massaker» sei zudem illegal gewesen.
Das Dorf gibt's – Merz war nie dort
Nur: An der Story stimmt so gut wie nichts.
Das kleine Inuit-Dorf Coral Harbour auf der kanadischen Southampton-Insel gibt es tatsächlich – ebenso wie Eisbären in der Region. Aber: Friedrich Merz war nie dort, von einer Jagdreise ganz zu schweigen.
Hinter der erfundenen Geschichte steckt laut dem Recherche-Portal «Gnida» die russische Troll-Schmiede «Storm-1516», berichtet die «Bild».
Diese ist keine Unbekannte – sie hetzte bereits mit Fake News gegen Kamala Harris oder Annalena Baerbock. Auch gegen den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und sogar gegen die Olympischen Spiele in Paris.
Auch Friedrich Merz wurde schon früher Ziel solcher Desinformationskampagnen. Damals wurde ihm eine schwere Erkrankung angedichtet.
Die Spur führt nach Moskau
Mehrere US-Medien berichten, dass ein Mann namens John Dougan eine zentrale Rolle spielt. Der Ex-Sheriff aus Florida lebt heute in Moskau und gilt laut dem US-Analyseportal «NewsGuard» als «Schlüsselfigur im russischen Desinformationsnetzwerk».
Natürlich lässt sich auch Deutschlands bekannteste Putin-Influencerin Alina Lipp (31) nicht lange bitten: Sie teilte die absurde Eisbär-Geschichte prompt auf X (ehemals Twitter). Ein weiteres Indiz, dass die Attacke gegen Merz orchestriert ist.

In Deutschland sorgt der Vorfall für Empörung. CDU-nahe Kreise sprechen von «perfider Hetze» und einem «gezielten Versuch, die Reputation eines Spitzenpolitikers zu zerstören».
Auch Sicherheitsexperten warnen: Solche Fake-News-Offensiven werden zunehmend perfider – und gefährlicher.