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Merkel: EU-Dialog mit Putin vor Invasion der Ukraine gescheitert

Keystone-SDA
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Ungarn,

Angela Merkel wollte vor Russlands Ukraine-Angriff 2022 einen direkten EU-Dialog mit Putin, stiess jedoch auf Widerstand.

Angela Merkel
Angela Merkel wird am 1. Oktober 2025 von Viktor Orbán in Budapest empfangen – Anlass war die Vorstellung ihrer Memoiren. (Archivbild) - keystone

Vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 hätte sich die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) einen engeren Dialog der EU mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gewünscht. Sie habe damals, im Sommer 2021, zusammen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ein neues Gesprächsformat angestrebt, «dass wir mit Putin direkt als Europäische Union sprechen», sagte Merkel in einem Interview des ungarischen Portals «Partizán».

Sie habe damals gespürt, «dass das Minsk-Abkommen nicht mehr ernst genommen wird». Das Aushandeln des Minsker Friedensabkommens sei richtig gewesen, «nur wir hatten dann in Corona eben keinerlei Möglichkeit mehr, uns mit Putin direkt auszutauschen, und das war sehr schlecht für die weitere Entwicklung», sagte Merkel.

Das Abkommen war 2015 geschlossen worden, mit dem Ziel, die damals bereits herrschenden Kämpfe in der Ost-Ukraine zu beenden.

Merkel über gescheiterte EU-Gespräche mit Putin

Direkte Gespräche der EU mit Putin seien damals «von einigen nicht unterstützt» worden, «das waren vor allen Dingen die baltischen Staaten, aber auch Polen war dagegen, weil sie Angst hatten, dass wir keine gemeinsame Politik gegenüber Russland haben», führte die Ex-Kanzlerin aus.

«Meine Meinung war, wir müssen dann eben daran arbeiten, eine gemeinsame Politik zu haben. Auf jeden Fall ist es nicht zustande gekommen, und ja, dann bin ich aus dem Amt geschieden, und dann hat die Aggression Putins begonnen. Wir werden heute nicht mehr klären können, was gewesen wäre, wenn», sagte Merkel.

Das Gespräch mit einem Journalisten von «Partizán» wurde bereits vor einigen Tagen online veröffentlicht.

Reaktion auf Merkels Aussagen

Merkel hielt sich am 1. Oktober in der ungarischen Hauptstadt Budapest auf, um dort für die ungarische Übersetzung ihrer Memoiren zu werben.

Eine Sprecherin Merkels teilte am Montag auf Anfrage mit, die Aussagen der früheren Kanzlerin seien «nicht neu». Bei einer Veranstaltung im Juni 2022 habe sie sich bereits entsprechend zur Lage im Juni 2021 geäussert. Die Haltung der baltischen Staaten und Polen zu einem Dialog mit Putin erwähnte sie damals aber nicht.

Kommentare

User #1393 (nicht angemeldet)

Putin und Merkel. Gute Bekannte von früher? Hehehe. LOL.

User #1393 (nicht angemeldet)

Die Tante sagte es doch. Wir schaffen das! Hahaha. Sie steht immer noch dazu. LOL.

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