In England haben am Wochenende erneut Tausende gegen das neue umstrittene Polizeigesetz demonstriert. Die Polizei hat mindesten 26 Menschen festgenommen.
England Protest
Demonstranten am Samstag im Hyde Park während des «Kill the Bill»-Protests in London. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Wochenende kam es in England erneut zu Protesten gegen das neue Polizeigesetz.
  • Allein in London haben sich einige Tausend Demonstranten versammelt.
  • Eine kleine Minderheit soll sich der Polizei widersetzt haben – es kam zu Festnahmen.
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Bei den Protesten in England gegen ein neues Polizeigesetz hat die Polizei am Wochenende mindestens 26 Menschen festgenommen. Eine kleine Minderheit habe sich den Anweisungen der Polizisten widersetzt. Dies teilte die Metropolitan Police in London nach den weitgehend friedlichen Protesten am Samstag mit.

Allein in der britischen Hauptstadt hatten sich einige Tausend Demonstrierende am zentralen Parliament Square versammelt. Auch in Newcastle, Birmingham und Bristol zogen Hunderte mit «Kill the Bill»-Plakaten (deutsch: «Killt den Gesetzesentwurf») durch die Strassen.

Kill the bill
Bei den Protesten gegen das neue Polizeigesetz kam es zu mehreren Festnahmen. - Keystone

In Bristol wies die Polizei nach einigen gewaltsamen Zwischenfällen die Demonstrierenden an, das Stadtzentrum zu verlassen. In der Hafenstadt war es bereits bei vorherigen Demos gegen den Gesetzesentwurf zu Zusammenstössen mit der Polizei gekommen.

Umstrittenes Polizeigesetz

Das neue Gesetz soll der Polizei mehr Befugnisse zur Einschränkung friedlicher Proteste verleihen. Dies beispielsweise wenn diese eine Lärmbelästigung darstellen. Zudem sollen auch Angriffe auf Denkmäler härter bestraft werden.

Damit reagiert die Regierung auf Proteste zum Klimaschutz sowie gegen Rassismus. Bei denen wurde im vergangenen Sommer unter anderem die Statue eines Sklavenhändlers in Bristol gestürzt.

Protest Grossbritannien
Polizisten stehen Demonstranten in Bristol während eines «Kill The Bill»-Protestes gegenüber. - dpa

Kritiker sehen in dem Gesetzesvorhaben einen Angriff auf die Versammlungsfreiheit. Weiteren Gegenwind bekamen Polizei und Regierung ausserdem durch die Ereignisse bei einer Mahnwache in London. Nach dem Mord an der 33-jährigen Sarah Everard machten bei denen Tausende Menschen auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam. Die Londoner Polizei geriet massiv in die Kritik, weil sie sehr hart gegen Demonstrantinnen vorgegangen war.

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