Mehrere EU-Länder wollen viele Wildtiere als Haustiere verbieten
Zukünftig sollen keine Wildtiere mehr als Haustiere gehalten werden dürfen. Dies fordern einige EU-Länder bei einem Treffen der EU-Agrarminister.

Das Wichtigste in Kürze
- Es kommt vor, dass Privatpersonen Wildtiere in Haus oder Garten halten.
- Jetzt soll sich das ändern. Die EU will ein Verbot aussprechen.
Wildtiere wie Tiger oder Krokodile könnten nach dem Willen mehrerer EU-Länder nicht mehr als Haustiere gehalten werden dürfen. Hintergrund sind Bedenken bezüglich Tier-, Arten- und Gesundheitsschutz, wie aus einem Papier Zyperns, Litauens, Luxemburgs und Maltas hervorgeht. Die Länder stellten die Initiative am Dienstag bei einem Treffen der EU-Agrarminister vor. Der deutsche Ressortchef Cem Özdemir (Grüne) begrüsste das Vorhaben im Namen der Regierung.
Eine Positivliste wird gefordert
Konkret wird vorgeschlagen, eine sogenannte Positivliste einzuführen. Jedes Tier, das nicht auf dieser Liste steht, dürfte in der EU dann nicht mehr privat gehalten werden. Welche Tiere auf dieser Liste stehen sollen, steht nicht in dem Vorschlag.

«Es ist gut dokumentiert, dass der Handel mit exotischen Arten eine der grössten Bedrohungen für die biologische Vielfalt darstellt». Dies heisst es in dem Schreiben der vier Länder. Viele in Gefangenschaft gehaltene Wildtiere seien vorher in freier Wildbahn gewesen. Zu den Leiden der Tiere gehörten Stress, Langeweile, Depressionen und schwerwiegende Verhaltensprobleme wie Selbstverstümmelung.
Zudem verweisen die vier EU-Staaten auf eine Studie des UN-Umweltprogramms, nach der bei der Gefangennahme zahlreiche Tiere gestorben seien. Bei den in der Tierhaltung beliebten Graupapageien etwa kämen zwei Drittel in Gefangenschaft ums Leben. Zudem steige das Risiko einer Übertragung von Krankheiten von Tieren auf Menschen.