Deutschland und weitere Länder für EU-Verbot von Tiertransporten in Drittstaaten
Deutschland, die Niederlande und Luxemburg wollen in der EU ein Verbot von Tiertransporten in Drittstaaten durchsetzen.

Das Wichtigste in Kürze
- Verweis auf Leiden von Tieren auf langen Schiffs- und Lkw-Fahrten.
«Wir wollen (...) lange Tiertransporte in Drittstaaten verbieten, sei es auf dem Seeweg, sei es auf dem normalen Strassenweg», sagte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) am Montag beim Treffen der EU-Agrarminister in Luxemburg. In einem gemeinsamen Papier der drei Länder wird darauf verwiesen, dass eine tiergerechte Haltung auf langen Transporten oft nicht möglich ist.
«Diesem Tierleid wollen wir ein Ende setzen», erklärte Klöckner. «Das muss EU-weit geregelt werden, damit es nicht umgegangen werden kann, es keine Schlupflöcher gibt.» Inwieweit die anderen 24 EU-Staaten den Vorstoss mittragen, ist bisher offen.
Deutschland, Luxemburg und die Niederlande verweisen darauf, dass jedes Jahr Millionen Tiere lebend von der EU in die Türkei, in den Nahen Osten, nach Nordafrika, Russland oder Asien transportiert würden. Trotz geltender EU-Bestimmungen zum Schutz der Tiere können diese ausserhalb der Union demnach häufig nicht durchgesetzt werden.
«Ein grosses Problem sind die extrem hohen und niedrigen Temperaturen bei Langstreckentransporten der Tiere», heisst es in dem Papier. Vor allem im Sommer könnten sich die Bedingungen für die Tiere schnell verschlechtern, etwa wenn diese in Schiffen transportiert würden oder an Grenzen oder Häfen lange Wartezeiten entstünden.
Selbst mit noch schärferen Kontrollen auf ihrem Gebiet könne die EU nicht sicherstellen, dass ihre Regeln auch in Drittstaaten oder auf hoher See eingehalten würden, heisst es. Zudem würden Probleme, die ausserhalb der EU-Grenzen auftreten, häufig nicht an den Herkunftsmitgliedstaat zurückgemeldet.
«Aus allen oben genannten Gründen fordern wir ein EU-weites Verbot von Langstreckentransporten von Nutztieren in Drittländer auf der Strasse und auf dem Seeweg», heisst es in dem Papier. Statt dessen solle die EU «eine Verlagerung vom Transport lebender Tiere hin zum Handel mit Fleisch und Tierkörpern» vollziehen. Die drei Länder forderten die EU-Kommission auf, dies bei der anstehenden Überarbeitung einer Verordnung von 2005 zu Tiertransporten umzusetzen.