Haft

Mehr als drei Jahre Haft für Verabreichen von tödlicher Drogenspritze in Hamburg

AFP
AFP

Deutschland,

Weil er einem 43-Jährigen in Hamburg eine tödliche Drogenspritze verabreichte, hat das Landgericht einen 48-Jährigen zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt.

Suchtkranker in einem Drogenkonsumraum in Berlin
Suchtkranker in einem Drogenkonsumraum in Berlin - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Mann spritzt 43-Jährigem mit Einverständnis Gemisch aus Heroin und Kokain.

Der Mann wurde am Mittwoch unter anderem wegen fahrlässiger Tötung und unerlaubten Verabreichens von Betäubungsmitteln schuldig gesprochen, wie ein Gerichtssprecher sagte.

Der Angeklagte hatte dem 43-Jährigen mit dessen Einverständnis Ende Mai vor einer Drogeneinrichtung in der Nähe des Hamburger Bahnhofs ein Gemisch aus Heroin und Kokain gespritzt. Daraufhin erlitt dieser einen Herz-Kreislauf-Stillstand, wurde bewusstlos und starb später. Nachdem der Mann das Bewusstsein verloren hatte, stahl ihm der Angeklagte aus dessen Jacke ausserdem eine Geldbörse mit Papieren und 48 Cent Bargeld. Dafür verurteilte das Gericht ihn zudem wegen Diebstahls.

Die Staatsanwaltschaft wertete das Spritzen anders als die Strafkammer als Körperverletzung mit Todesfolge sowie Verabreichen von Betäubungsmitteln mit Todesfolge. Dafür hätte dem Angeklagten jedoch Leichtfertigkeit nachgewiesen werden müssen, sagte der Gerichtssprecher. Dies habe die Kammer verneint.

Der 48-Jährige hatte sich demnach das Gemisch zuerst selbst, danach dem später Gestorbenen gespritzt. Dieser war dabei jedoch – nicht wahrnehmbar – alkoholisiert, zudem alkoholkrank und erst kürzlich drogenentwöhnt. Diese Kombination sorgte dem Sprecher zufolge für die Atemlähmung.

Der Angeklagte habe dies jedoch alles nicht gewusst. Die Kammer verurteilte den Mann deshalb stattdessen wegen fahrlässiger Tötung. Sie begründete dies damit, dass er sich nach den Drogenerfahrungen des 43-Jährigen hätte erkundigen müssen.

Bei der Strafhöhe lag das Gericht mit seinem Urteil knapp unter der Forderung der Anklagebehörde, die zusammen mit dem Diebstahl eine dreieinhalbjährige Freiheitsstrafe gefordert hatte. Die Verteidigung plädierte auf einen Freispruch.

Kommentare

Weiterlesen

comparis prämien
259 Interaktionen
Comparis-Prognose

MEHR IN NEWS

Washington
10 Interaktionen
Schüsse in Washington
SBB
15 Interaktionen
Goldküste
a
4 Interaktionen
Kein Witz
6 Interaktionen
Laut Isael

MEHR HAFT

Bern
Bern
Jafar Panahi
Premiere
Melkonjanz
5 Interaktionen
Fünf Jahre

MEHR AUS DEUTSCHLAND

esc finale 2025
3 Interaktionen
ESC-Finale 2025
Kurz nach Operation
Sesamstrasse
2 Interaktionen
Netflix kommt hinzu
Bodo Ramelow
3 Interaktionen
Faulheit?