Seit Jahresbeginn haben mehr als 10 000 Menschen in kleinen Booten den Ärmelkanal von Frankreich aus in Richtung Grossbritannien überquert. Das geht aus Analysen des Senders BBC hervor. Dieser berichtete, dass am Dienstag erneut knapp 80 Migranten von Grenzbeamten an die Küste von Dover gebracht worden seien. Bislang seien in diesem Jahr im Vergleich zu Vorjahreszeitraum doppelt so viele Menschen angekommen.
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Seit Jahresbeginn haben mehr als 10 000 Menschen in kleinen Booten den Ärmelkanal von Frankreich aus in Richtung Grossbritannien überquert. (Archivbild) Foto: Gareth Fuller/PA Wire/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • «Die Zunahme der gefährlichen Überquerungen ist inakzeptabel», sagte ein Sprecher der britischen Regierung dem Bericht zufolge.

«Sie sind nicht nur ein offener Missbrauch unseres Einwanderungssystems, sondern sie riskieren Leben und behindern unsere Fähigkeit, Flüchtlingen zu helfen, die auf sicheren und legalen Wegen nach Grossbritannien kommen.»

Mit ihrer rigiden Asylpolitik will die konservative Regierung möglichst viele Menschen abschrecken, überhaupt ins Land zu kommen. So soll vielen illegal eingereisten Migranten kein Recht auf Asyl mehr gewährt werden. Sie sollen stattdessen nach Ruanda geschickt werden und dort einen Asylantrag stellen. Ein entsprechendes Abkommen mit dem ostafrikanischen Land sieht vor, dass Grossbritannien dem Land im Austausch entsprechende finanzielle Mittel zukommen lässt. Mitte Juni sollen die ersten Flüchtlinge ausgeflogen werden.

Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR übte scharfe Kritik an dem Ruanda-Plan: Geld ins Ausland zu schicken ersetze nicht die Verantwortung von Staaten, Asylsuchende aufzunehmen und sie auf ihrem eigenen Boden zu schützen - unabhängig von ihrer Herkunft, Nationalität oder der Art und Weise, wie sie ins Land gekommen seien, hiess es von der Organisation.

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