Auf Mallorca haben sich mehr als 800 spanische Schülerinnen und Schüler mit dem Coronavirus angesteckt. Wo genau, haben nun die Behörden untersucht.
Coronavirus
ARCHIV - Touristen geniessen die Sonne an einem Strand auf der spanischen Insel Mallorca. - sda - Keystone/AP/Francisco Ubilla
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Das Wichtigste in Kürze

  • Hunderte spanische Schülerinnen und Schüler haben sich auf Mallorca mit Corona infiziert.
  • Offenbar waren es verschiedene Anlässe, bei denen die Jugendlichen angesteckt wurden.
  • Ein eigens von der Polizei eingerichtetes Party-Areal wird von den Behörden nicht erwähnt.

Mehr als 800 spanische Schülerinnen und Schüler steckten sich bei ihrem auf Mallorca gefeierten Schulabschluss mit dem Coronavirus an. Die Sorge der Behörden war gross, dass ein eigens von der Polizei genehmigtes Party-Areal eine Mitschuld trägt. Die Balearen-Regierung kommt nach einer Analyse jedoch zum Schluss: Es hat nicht nur einen Ansteckungsort gegeben.

Touristen halten sich am Strand von Arenal in Palma de Mallorca auf. Foto: Clara Margais/dpa
Touristen halten sich am Strand von Arenal in Palma de Mallorca auf. Foto: Clara Margais/dpa - dpa-infocom GmbH

In einer Pressemitteilung vom Freitag ist die Rede, dass die Schülerinnen und Schüler ein Konzert, diverse Partys zu Land und zu Wasser sowie die Zusammenkünften in insgesamt neun Hotels als mögliche Ansteckungsorte angegeben hatten.

Das erwähnte Konzert in einer Stierkamp-Arena wurde von der Polizei vorzeitig wegen Nicht-Einhaltung der Sicherheitsvorschriften vorzeitig beendet. Dem Veranstalter drohe nun eine Geldstrafe zwischen 60'000 und 600'000 Euro. Auch überprüft werde, ob die neun erwähnten Hotels möglicherweise die Sicherheitsvorschriften missachtet hatten.

Party-Areal wird von den Behörden nicht erwähnt.

Das von der Ortspolizei Llucmajor eigens eingerichtete Party-Areal am Ortsrand von Arenal kommt in der Aufzählung hingegen nicht vor. Videoaufnahmen von Anwohnern belegen jedoch, dass die Jugendlichen auch in dem zugewiesenen Areal dicht gedrängt feierten.

Laut dem Chef der Ortspolizei hatte man es für eine gute Idee gehalten, die aus ganz Spanien angereisten Schülerinnen und Schüler dort feiern zu lassen, um sie so besser «unter Kontrolle» zu haben, schreibt «mallorcazeitung.es».

Party machen auf Mallorca während die Angst vor der Delta-Variante steigt. Eine gute Idee?

In der Pressemitteilung heisst es weiter: «Wir werden nicht zulassen, dass die Unachtsamkeit einiger weniger und jener, die daraus Profit schlagen, Menschenleben und die wirtschaftliche Erholung in Gefahr brächten.»

Die Balearen-Regierung schreibt, sie werde die Zentralregierung dazu auffordern, rechtliche Schritte gegen jene Reiseveranstalter auf dem auf dem Festland einzuleiten, die nicht coronakonforme Angebote organisierten oder daran beteiligt waren.

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