Lenzburg: Freie Bahn für Schmuggel-Drohnen im Knast?
Das Gefängnis Lenzburg steht ohne neue Drohnenabwehr da. Das bestehende System muss ersetzt werden. Das Problem: Kein Anbieter erfüllt die Anforderungen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Haftanstalt in Lenzburg sucht nach einem neuen Drohnen-Detektionssystem.
- Damit soll Schmuggel von Drogen, Waffen und Handys verhindert werden.
- Der bisherige Anbieter konzentriert sich künftig nur noch auf sein Militärgeschäft.
Mit einem speziellen Detektionssystem geht die Justizvollzugsanstalt Lenzburg seit Jahren auf die Jagd nach Drohnen. So will sie verhindern, dass Drogen, Handys oder Waffen ins Gefängnis geschmuggelt werden.
Doch nun ist das System nicht nur etwas in die Jahre gekommen. Auch will sich der Anbieter künftig auf sein Militärgeschäft konzentrieren. Ersatzteile für das bestehende System werden also nicht mehr geliefert, berichtet das «SRF».

Ersatz zu finden sei aber gar nicht so einfach. Seit März sucht der Kanton nach einer Lösung.
Doch kein Anbieter «erfüllt die technischen Spezifikationen oder die weiteren Anforderungen», heisst es auf der kantonalen Ausschreibungsplattform.
Bisherige Angebote bringen weniger Leistung als aktuelle Technik
Das System in Lenzburg erkennt nicht nur Drohnen. Auch bei kleineren Objekten, die etwa über die Mauer geworfen werden, löst es Alarm aus. So sollen zum Beispiel Drogenpäckchen entdeckt werden.
Zwar gingen Angebote ein. Doch könnten diese nur Drohnen orten und keine anderen Flugobjekte, wie das «SRF» berichtet. Ein Rückschritt gegenüber dem bisherigen System.
Dieses funktioniert aktuell auch noch. Nur die zukünftige Ersatzteilfrage macht ein schnelles Handeln erforderlich. Eigentlich hätte der Vertrag mit einer neuen Firma schon im September unterschrieben werden sollen.