Louvre: Juwelen-Diebe klauten nicht zum ersten Mal
Zwei der mutmasslichen Louvre-Diebe sind in Untersuchungshaft. Offenbar sind sie der Polizei längst bekannt – und zwar für äusserst raffinierte Einbrüche.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Louvre-Diebe stahlen Juwelen im Wert von rund 81 Millionen.
- Mittlerweile stehen zwei der vier Männer in Untersuchungshaft.
- Laut einem Zeitungsbericht handelt es sich dabei um polizeibekannte Täter.
- Sie sollen den Behörden durch besonders raffinierte Einbrüche aufgefallen sein.
Vergangenen Sonntag führte ein Team von Dieben in Paris ein Diebstahl durch, der in die Geschichte eingehen wird. Die Unbekannten drangen in den Louvre in Paris ein und stahlen Juwelen im Wert von mehr als 88 Millionen Euro.
Als Bauarbeiter getarnt, fuhren zwei von ihnen mit einem mobilen Aussenaufzug bis zur Galerie, in der die Kronjuwelen ausgestellt waren. Mit Trennschleifern zerschnitten sie mehrere Vitrinen – innerhalb von nur acht Minuten war die Beute verschwunden.
Zwei Komplizen warteten draussen auf Rollern, um die Flucht vom Louvre zu sichern. Die gestohlenen Schmuckstücke sind Teil der französischen Krönungsschätze und zählen zu den wertvollsten Kulturgütern des Landes.
Festgenommene standen seit mehreren Tagen unter Beobachtung
Eine Woche ist seit dem Jahrhundert-Coup vergangen. Mittlerweile sitzen zwei mutmassliche Täter hinter Gittern. Nun zeigt sich: Es war nicht ihr erster Coup. Wie die Zeitung «Le Monde» berichtet, handelt es sich bei den beiden Männern in den Dreissigern um polizeibekannte Täter.
Und zwar sollen die beiden der Polizei bereits durch besonders raffinierte Einbrüche aufgefallen sein. Einer ist französischer Staatsbürger, der andere besitzt die doppelte Staatsangehörigkeit Frankreich–Algerien. Sie sollen Teil einer mindestens vierköpfigen Bande sein, die gezielt das wohl berühmteste Museum der Welt ausraubte.
Spezialkräfte der Pariser Polizei schlugen am Samstagabend zu: Einer der Verdächtigen wurde am Flughafen Charles de Gaulle festgenommen, kurz bevor er nach Algerien fliegen wollte. Der Zweite wurde im Grossraum Paris geschnappt, als er nach Mali ausreisen wollte.
Beide standen seit mehreren Tagen unter Beobachtung. Die Ermittler hoffen, dass sie Hinweise auf den Verbleib der Beute und die anderen Komplizen liefern. Die Pariser Staatsanwältin Laure Beccuau wollte zunächst weder die Zahl der Festnahmen bestätigen. Auch gab sie zunächst keine Auskünfte darüber, ob bereits Juwelen sichergestellt wurden.
Haben die Diebe im Auftrag eines reichen Sammlers gehandelt?
Spuren am Tatort im Louvre brachten die Ermittler auf die Fährte der beiden Männer: Über 150 DNA- und Fingerabdruckproben sowie zurückgelassene Ausrüstungsgegenstände wurden gefunden.
Darunter Handschuhe, Helm, Trennschleifer, ein Schweissgerät, Warnweste, Funkgerät und sogar der Hubsteiger, den sie für den Aufstieg zur Galerie nutzten. Ursprünglich hatten die Diebe laut «Le Monde» geplant, das Gerät in Brand zu setzen, um Beweise zu vernichten. Dazu reichte offenbar die Zeit nicht mehr.

Die Frage, was die Täter mit den Juwelen vorhaben, beschäftigt die Ermittler besonders. Aufgrund des einzigartigen Werts vermuten Experten, dass sie im Auftrag eines reichen Sammlers gehandelt haben könnten.
Die beiden Verdächtigen sitzen wegen Bandendiebstahls und Bildung einer kriminellen Vereinigung in Polizeigewahrsam. Sie dürfen bis zu 96 Stunden über den Coup im Louvre verhört werden. Die Ermittler hoffen, dass sie Hinweise auf den Verbleib der Beute und ihre Komplizen liefern.



















