Pariser Louvre: Polizei verpasste Diebe um 30 Sekunden
Hätten Sicherheitskräfte im Pariser Louvre schneller reagiert, hätte man die Diebe fassen können. Ein neuer Bericht zeigt: nur 30 Sekunden fehlten!

Das Wichtigste in Kürze
- Der Pariser Senat hat über den Untersuchungsbericht zum Louvre-Diebstahl informiert.
- Demnach haben die Sicherheitskräfte die Täter um nur 30 Sekunden verpasst.
- Der Bericht kritisiert ausserdem die mangelnde Kommunikation der früheren Museumsleitung.
Hätten die Sicherheitskräfte im Pariser Louvre 30 Sekunden schneller reagiert, hätte der Juwelendiebstahl am 19. Oktober verhindert werden können.
Diese Erkenntnis geht aus einer Untersuchung des Pariser Senats hervor, die Kulturministerin Rachida Dati in Auftrag gegeben hatte. Am Mittwoch präsentierte der Senat den entsprechenden Bericht.
Noël Corbin, Direktor der Generalinspektion für kulturelle Angelegenheiten, erklärte: «Im Pariser Louvre haben Polizei und Sicherheitskräfte die mutmasslichen Juwelendiebe nur um etwa 30 Sekunden verpasst.»
Polizei ging nur von «Einbruchsversuch» aus
Die Ergebnisse der Untersuchung legen offen, dass man die Täter mit moderner Sicherheitstechnik und besserer Koordination hätte fassen können.
Fehler gab es offenbar auch bei der Leitstelle des Museums, die den Einbruch schneller hätte melden müssen.
Zudem seien der Polizei und den Sicherheitskräften des Museums ungenügend genaue Informationen zum Ort des Einbruchs gegeben worden.
Offenbar hat die Polizei zunächst nur von einem Einbruchsversuch erfahren. Demnach sind die Beamten zum Haupteingang des Museums gefahren, nur um dann wieder umzukehren, weil sie am falschen Ort waren.
Auch die Auswertung der Überwachungskameras liegt nun vor. Sie filmten die Täter, als diese beim Museum vorfuhren, in die Räumlichkeiten eindrangen und anschliessend mit der Beute flohen.
Das Sicherheitspersonal bekam von all dem jedoch nichts mit. Der Grund dafür war, dass die Videobilder nicht direkt in die Leitstelle übertragen wurden.
Neue Leitung des Louvre wurde nicht informiert
Der Senatsausschuss für Kultur, Bildung, Kommunikation und Sport schreibt in einer Pressemitteilung: «Das Dokument beschreibt schwerwiegende und anhaltende Mängel in der Sicherheit des Louvre-Museums.»
Den entsprechenden Bericht nehme man zur Kenntnis. Der Anhang des Berichts enthält auch zwei Sicherheitsprüfungen aus den Jahren 2017 und 2019, wie aus der Pressemitteilung hervorgeht.
00:00 / 00:00
Diese seien jedoch nicht an die seit 2021 amtierende Museumsleitung übermittelt worden, so der Bericht.
Bereits 2019 wurden die Schwachstellen der Apollon-Galerie erkannt, in die die Diebe eindrangen. Eine entsprechende Mitteilung an die Museumsleitung blieb jedoch offenbar aus.





















