Litauen wirft Belarus vorsätzliche Beschädigung von Grenzzaun vor
Litauen hat wegen «wiederholten Fällen von vorsätzlicher Beschädigung» des neu gebauten Grenzzaunes zu Belarus eine Note an die Führung des autoritär regierten Nachbarlandes übermittelt. Darin wurde die Regierung in Minsk nachdrücklich dazu aufgefordert, «so schnell wie möglich alle notwendigen Massnahmen zu ergreifen, damit sich solche Vorfälle in Zukunft nicht wiederholen.» Dies teilte das Aussenministerium des baltischen EU- und Nato-Landes am Dienstag in Vilnius mit. Demnach seien auch belarussische Beamte daran beteiligt, die Barriere zu beschädigen und Migranten zu helfen, illegal die Grenze zu überqueren.

Litauen hat eine fast 680 Kilometer lange Grenze zu Belarus, die Teil der EU-Aussengrenze ist. Im Spätsommer und Herbst 2021 eskalierte die Situation dort: Tausende von Menschen versuchten, illegal in die EU zu gelangen.
Die Europäische Union beschuldigt den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, in organisierter Form Migranten aus Krisenregionen an die EU-Aussengrenze gebracht zu haben. Die Regierung in Vilnius reagierte darauf mit einem verstärkten Schutz der Grenze und errichtete einen knapp 550 Kilometer langen Grenzzaun, der 4 Meter hoch und spiralförmig mit Stacheldraht bewehrt ist. Der Zaun wurde Ende August fertiggestellt.