Mittelmeer wird immer wärmer
Das Mittelmeer ist aktuell deutlich zu warm. Experten warnen daher vor gravierenden Auswirkungen.

Das westliche Mittelmeer weist derzeit ungewöhnlich hohe Wassertemperaturen auf. Laut dem EU-Klimadienst Copernicus liegen die Werte stellenweise mehr als fünf Grad über dem saisonalen Durchschnitt.
Mittelmeer ist zu warm für die Verhältnisse
Die stärkste Erwärmung wurde im Bereich der Balearen und des Tyrrhenischen Meeres gemessen, wie «Kleine Zeitung» berichtet. Meteorologen sind besorgt über diese Entwicklung.
Besonders in Spanien schlagen Forscher Alarm. Das Zentrum für Mittelmeer-Umweltstudien (CEAM) in Valencia bestätigt die Copernicus-Daten.

Die Erinnerung an die schweren Überschwemmungen an der spanischen Mittelmeerküste im Oktober 2024 ist noch frisch. Experten führten diese Katastrophe auch auf das aufgeheizte Mittelmeer zurück.
Folgen für die Region
Im Sommer 2024 erreichte das Wasser vor der spanischen Küste und rund um Mallorca fast 30 Grad. Fachleute hatten bereits damals gewarnt, dass dies die Bildung von Herbstunwettern begünstigen könnte.
Dafür müssen jedoch mehrere Faktoren zusammenkommen, wie Meteorologen betonen. Wenn sich das Mittelmeer immer früher und stärker aufheizt, sind die Auswirkungen auch in Österreich spürbar.
Im vergangenen September lag die mittlere Wassertemperatur im Mittelmeer bei 28 Grad, wie «MSN» berichtet.
Klimawandel als Ursache
Fachleute sehen den Klimawandel als Hauptursache für die steigenden Temperaturen. Der massive Ausstoss von Treibhausgasen führt zu einer gefährlichen Kombination aus wärmerem Wasser und Luft.
«Durch das aufgeheizte Mittelmeer kann mehr Wasser verdampfen und die warme Luft kann auch mehr davon aufnehmen (...). Pro Grad Erwärmung steigt diese Kapazität um sieben Prozent», warnte Gerhard Hohenwarter, Meteorologe bei Geosphere Austria.

Die Niederschlagsmengen, die sogenannte Italientiefs mit sich bringen, könnten dadurch weiter steigen.
Extreme Wetterlagen nehmen zu
In Italien und Österreich werden beispielsweise aktuell neue Hitzerekorde gemessen. In der Steiermark wurden bereits 32 Grad erreicht, in Kärnten könnten bald 40 Grad überschritten werden.
So berichtet es die «Kleine Zeitung» weiter.
Die Gefahr von Unwettern und Tropennächten steigt somit. Fachleute beobachten daher die Entwicklung im Mittelmeerraum weiterhin mit grosser Aufmerksamkeit.