Medikamente sollten richtig dosiert eingenommen werden, sonst droht Lebensgefahr. Dies geschah jetzt in Österreich. Grund dafür war ein technischer Fehler.
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In einer Apotheke wird ein Rezept vorgewiesen. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Österreich kam es zu einem technischen Fehler bei elektronischen Gesundheitsakten.
  • Dadurch wurden Medikamente gegen Diabetes oder Blutverdünner falsch dosiert.
  • Es kursieren bereits Gerüchte zu vermeintlichen Todesfällen durch falsche Medikation.

In Österreich wird eine fehlerhafte Gesundheitssoftware verwendet – schon seit Jahren. Wie jetzt publik wurde, spuckte das Programm falsch dosierte Rezepte für Medikamente aus. Diese wurden teils sogar direkt an die Apotheken weitergeleitet.

Akute Gesundheitsgefährdung

Betroffen ist die sogenannte E-Medikation, die Teil der elektronischen Gesundheitsakte ELGA ist. Die Ärzteschaft hat die Rezepte im System korrekt erfasst. Durch den Systemfehler wurde die Dosierung, welche die Apotheken abgegeben hatten, aber erhöht.

Diabetes
Insulin ist für sehr viele Menschen mit Diabetes wichtig. (Symbolbild) - pixabay

So waren die Einnahmeempfehlungen von Blutverdünner oder Diabetes-Medikamenten um ein vielfaches höher. Die österreichische Apothekenkammer schreibt nun von «dringendem Handlungsbedarf». Durch die falschen Dosierungen drohe eine «akute Gesundheitsgefährdung», schreibt die «Kronen»-Zeitung.

Gerüchte über Todesfälle

Der Softwarefehler wurde mittlerweile behoben. Dennoch waren über 30 Apotheken im ganzen Land davon betroffen. Schätzungsweise 3500 Rezepte waren fehlerhaft, betroffen davon waren 1200 Patientinnen und Patienten. Mindestens 60 Fälle waren gesundheitsgefährdend – und das allein in vier Wochen.

Digitalisierung Medizin
Die Digitalisierung der Medizin birgt auch Gefahren. - dpa/AFP/Archiv

Die Pannen-Software soll bereits zwei Jahre im Einsatz gewesen sein. So erstaunt es nicht, dass derweil bereits Gerüchte über Todesfälle kursieren. Man sei jetzt dabei, alle Betroffenen zu kontaktieren, wie der Vizepräsident der Ärztekammer gegenüber der Zeitung sagt.

«Wir hoffen, dass niemand zu Schaden gekommen ist», sagt Prof. Dr. Dietmar Bayer. So würden auch alle Spitalsärzte und Mediziner informiert.

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