Die «Landkarte des politischen Islam» für Österreich sorgt für Zündstoff. Die Universität Wien untersagte die Verwendung ihres Logos auf der Webseite des Projekts, das von der Dokumentationsstelle politischer Islam in Auftrag gegeben worden war.
Der Islam ist nicht als Feministische Religion bekannt. Das war einst aber anders.
Der Islam ist nicht als Feministische Religion bekannt. Das war einst aber anders. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Universitätsrektor Heinz Engl kritisierte, dass im Impressum zur Meldung von Informationen zu einzelnen Vereinen oder Moscheen aufgefordert werde.

Auf der im Internet einsehbaren Karte sind 623 muslimische Organisationen, Verbände und Moscheen mit ihrem jeweiligen Hauptsitz in Österreich eingezeichnet. Die Karte solle einen Beitrag zur Transparenz leisten, sagte Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) bei der Vorstellung am Donnerstag. Es gehe nicht um einen Generalverdacht gegenüber den Muslimen, aber es seien wichtige Fragen zu stellen. Teils kämen frauenverachtende, antisemitische, rassistische oder auch integrationsfeindliche Haltungen und Positionen vor, hiess es.

Der Leiter des Projekts, Ednan Aslan, kann das Vorgehen der Universität nicht nachvollziehen und verwies am Freitag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur APA auf einen Kooperationsvertrag mit der Uni. Scharfe Kritik an der Landkarte war von der Opposition sowie von der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) gekommen. Das Projekt befeuere Rassismus. Auch die Grünen distanzierten sich.

Die Dokumentationsstelle Politischer Islam wurde als unabhängiger Fonds der Republik 2015 gegründet und hatte vor einem Jahr ihre Arbeit aufgenommen. Ein Team aus fünf bis sieben Fachexpertinnen und -experten wird eigenverantwortlich durch eine Direktorin oder einen Direktor geleitet.

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