Der fünfjährige Junge, der das Seilbahnunglück am Lago Maggiore in Norditalien überlebt hat, hat sein Überleben wohl seinem Vater zu verdanken.
Ärzte
Die Ärzte berichten über den Zustand des einzigen Überlebenden des Seilbahnunglücks in Norditalien. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem Seilbahnunglück in Norditalien starben am Sonntag 14 der 15 Insassen.
  • Der einzige Überlebende ist der fünfjährige Eitan, der im Spital behandelt wird.
  • Das Krankenhaus geht davon aus, dass sein Vater ihm beim Absturz das Leben rettete.

Der einzige Überlebende des Seilbahnunglücks am Lago Maggiore in Norditalien ist ein fünfjähriger Junge. Der Bub wurde operiert – doch sein Zustand bleibt kritisch. Laut Berichten der Nachrichtenagenturen ist unklar, ob er Gehirnschäden erlitten hat.

Das berichteten die Ärzte des Turiner Kinderkrankenhauses Regina Margherita am frühen Montagabend. «Er ist intubiert und die Prognose bleibt im Moment zurückhaltend», wird Giovanni La Valle, Direktor der Turiner Universitätskliniken von «La Stampa» zitiert. Die Rede ist von mehreren Knochenbrüchen.

Seilbahnunglück Norditalien
Die Ärzte beim Kinderkrankenhaus in Turin hoffen, dass der kleine Eitan in den nächsten 48 Stunden wieder zu Bewusstsein kommt. - Keystone

Die Ärzte hoffen nun, dass der Junge innerhalb der nächsten 48 Stunden wieder zu Bewusstsein kommt. Noch sei das Kind auf der Intensivstation, sagte der Klinik-Chef.

Rettete der Vater seinem Sohn das Leben?

Die Tragödie vom Sonntag kostete insgesamt 14 Menschen das Leben. Der Junge, der überlebte, hat seinen Vater, seine Mutter, seinen kleinen Bruder und seine Urgrosseltern mütterlicherseits verloren.

Die Ärzte nannten die Situation ein «Drama im Drama». Obwohl sie jeden Tag Situationen des Leidens beobachten, sei der Sonntag auch aus empathischer und emotionaler Sicht ein schwieriger gewesen. «Wir werden weiterhin in der Nähe des Jungen bleiben, bis er aufwacht und ich hoffe, dass wir ihn in die Arme schliessen können», sagte La Valle weiter.

Seilbahnunglück Lago Maggiore
Das jüngste Opfer des Seilbahnunglücks in Norditalien war gerade einmal zwei Jahre alt.
Seilbahnunglück Norditatlien
Insgesamt starben 14 Menschen, nur der fünfjährige Eitan überlebte.
Seilbahnunglück
Die Ermittler haben drei Verantwortliche verhaftet, sie gaben zu, die Notbremse blockiert zu haben.

Der fünfjährige Junge heisst Eitan und besitzt die israelische Staatsangehörigkeit. Das Krankenhaus geht davon aus, dass er durch die Umarmung seines Vaters gerettet wurde. «Es sei wahrscheinlich, dass der Mann, der von robuster Statur war, erkannte, dass die Seilbahn zusammengebrochen war, und seinen Sohn in die Arme schloss, um ihn zu schützen», so die Ärzte.

Kabelriss und nicht funktionierende Notbremse

Währenddessen geht die Suche nach der genauen Unglücksursache nach der Tragödie mit 14 Toten weiter. Die Seilbahn war zwischen dem Ort Stresa am Westufer des Lago Maggiores und dem Monte Montarrone unterwegs als sie kurz vor dem letzten Mast abstürzte.

Die Staatsanwaltschaft der piemontesischen Stadt Verbania hat am Montag Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung in die Wege geleitet. Eine Kommission aus Fachleuten unterstützt die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft.

Seilbahnunglück Norditalien
Die Anteilnahme am Tod der 14 Menschen nach dem Seilbahnunglück in Norditalien ist gross. - Keystone

Laut Nachrichtenagenturen sagte ein Ermittler der Carabinieri, dass sich ein Stahlseil gelöst habe. Die Gondel soll vor dem Absturz gegen einen Pfeiler geprallt sein. Offenbar hat auch die Notbremse der abgestürzten Seilbahn-Kabine nicht funktioniert.

Für die Staatsanwaltschaft gilt es nun zu prüfen, wie es zu diesen technischen Defekten kommen konnte.

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