Labore warnen vor Überlastung durch immer mehr Corona-Tests

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Deutschland,

Angesichts stark steigender Infektionszahlen warnen Labore vor einer Überlastung beim Auswerten von Corona-Tests.

Nach Verbandsangaben sind die Testkapazitäten der Labore erstmals zu 100 Prozent ausgereizt. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa
Nach Verbandsangaben sind die Testkapazitäten der Labore erstmals zu 100 Prozent ausgereizt. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Inzwischen sei «die rote Ampel überfahren» worden, so der Verband auf Basis von Daten aus 162 Laboren.

Die Testkapazität sei bundesweit erstmalig zu 100 Prozent ausgereizt, teilte der Verband der Akkreditierten Labore in der Medizin mit.

Inzwischen sei «die rote Ampel überfahren» worden, so der Verband auf Basis von Daten aus 162 Laboren. Bei Fortsetzung einer solchen Überflutung mit Proben oder einem möglichen Geräte- oder Personalausfall drohe ein Zusammenbruch der Versorgung. Nötig sei, die Testkapazitäten deutlich stärker auf besonders dringliche Fälle zu konzentrieren.

Verbandschef Michael Müller sprach von «gefährlichen und so nicht mehr akzeptablen Zuständen». Wie für die Kliniken brauche es auch für fachärztliche Labore Mechanismen gegen solche Überlastungsszenarien. «Denn in den Laboren werden auch alle anderen Untersuchungen für die allgemeine Versorgung der Bevölkerung durchgeführt. Bei weiterer Überlastung wird es schwer, leistungsfähig zu bleiben.»

Der Verband kritisierte, immer noch würden zu viele PCR-Tests auch ohne Symptome gemacht und damit Personen mit sehr niedriger Priorität getestet. Für zusätzliche ungezielte Testkonzepte auf Landesebene gebe es keinen Spielraum mehr. In erster Linie seien medizinische Tests zur Diagnose von Infektionen da - und in der Pandemie auch dazu, die Ausbreitung zu verhindern und Risikogruppen zu schützen.

In der vergangenen Woche wurden nach Daten der 162 erfasste Labore insgesamt 1,4 Millionen PCR-Tests gemacht. Der Anteil positiver Tests stieg auf 7,3 Prozent nach 5,7 Prozent in der Woche zuvor - das entsprach demnach 104.663 positiven Tests. Der Rückstau von Proben, die noch aus der Vorwoche stammten und am Montagmorgen ohne Befund waren, habe sich auf 98.310 vergrössert.

Wenn sich die Zeit bis zum Ergebnis verlängere, erhöhe sich aber auch das Risiko, dass Infizierte zu lange ohne Befund bleiben, warnte der Verband. Zugleich bleibe kein Puffer, um auch auf grössere regionale Ausbrüche schnell reagieren zu können.

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