Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman ist im Pariser Élyséepalast mit Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron verabredet. Es hagelt Kritik.
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Emmanuel Macron und Kronprinz Mohammed bin Salman geben sich die Hand. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Emmanuel Macron trifft sich mit Kronprinz Mohammed bin Salman.
  • Das Treffen wird heftig kritisiert.
  • Bin Salman soll vor vier Jahren den Mord an Jamal Khashoggi verantwortlich sein.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wird für ein Treffen mit dem saudi-arabischen Kronprinz Mohammed bin Salman kritisiert. Vor ihm musste auch US-Präsident Joe Biden Kritik einstecken.

«Steht auf dem Menü des Abendessens zwischen Macron und MBS die zerstückelte Leiche des Journalisten Khashoggi?», schrieb Grünen-Politiker Yannick Jadot bei Twitter. Statt «Klimachaos» oder «Frieden und Menschenrechte» stünden «Öl und Waffen» auf der Agenda. «Das genaue Gegenteil von dem, was gemacht werden muss».

Macron will den faktischen Herrscher Saudi-Arabiens – auch bekannt unter seinem Kürzel «MBS» – heute Abend zu einem Arbeitsessen empfangen. Die Themen des Treffens gab der französische Präsidialpalast zunächst nicht bekannt. Nach Ankündigung des saudischen Königshofs soll es um bilaterale Beziehungen und um Themen von gemeinsamem Interesse gehen.

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Khashoggi wurde 2018 von einem saudi-arabischen Kommando ermordet, dass Kronprinz bin Salman angeordnet haben soll. - AFP/Archiv

Der Grünen-Politiker Jadot war in Frankreich auch bei der Präsidentschaftswahl angetreten. Kritik kam vor dem Treffen in Paris auch von anderen Politikern des linken Lagers sowie der Menschenrechtsorganisation Amnesty International.

Kronprinz habe Mord angeordnet

Bin Salman macht den Zwischenstopp im Rahmen seiner ersten EU-Reise seit Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi vor fast vier Jahren. Khashoggi schrieb eine Kolumne für die «Washington Post». Er war im Herbst 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul von einem Killerkommando auf brutale Weise getötet worden.

US-Geheimdienste sehen den Kronprinzen in der direkten Verantwortung. Dieser hat bestritten, die Tötung angeordnet zu haben.

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