Trotz Minusgraden verfolgen wieder zahlreiche Schaulustige eine spektakuläre Schiffsüberführung auf der Ems.
Der Luxusliner «Silver Ray» auf der Ems vor der Jann-Berghaus-Brücke in Leer.
Der Luxusliner «Silver Ray» auf der Ems vor der Jann-Berghaus-Brücke in Leer. - Lars Penning/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Das neue Kreuzfahrtschiff der Meyer Werft ist zum ersten Mal in See gestochen.
  • Besonders die Architektur der «Silver Ray» begeistert die vielen Zuschauer.
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Das neue Kreuzfahrtschiff der Meyer Werft hat seine erste Fahrt ohne Zwischenfälle begonnen. Die 240 Meter lange und 30 Meter breite «Silver Ray» startete am frühen Sonntagmorgen gegen 2.30 Uhr. Damit startet es eine Stunde früher als geplant mit der rund 40 Kilometer langen Emspassage von Papenburg in die Nordsee.

«Es läuft alles gut und nach Plan. Wir sind bei guten Bedingungen deutlich vor der Zeit», sagte Peter Hackmann, Sprecher der Meyer Werft, am Sonntag.

Um die Mittagszeit sollte das Schiff das Emssperrwerk passieren und dann den niederländischen Hafen Eemshaven erreichen. Die Schiffsüberführung zog trotz Minusgraden am frühen Morgen wieder zahlreiche Schaulustige entlang der Ems an.

Test der Überführung im Simulator

«Das Schöne an dem Schiff ist, dass es aussieht wie ein Schiff und nicht wie ein Hochhaus». So findet ein älteres Paar aus Leer. Auch Marco aus Otterndorf ist ein leidenschaftlicher Schiffsbeobachter. Er habe sich «extra früh auf den Weg gemacht, um das Schiff nicht zu verpassen, weil es ein schönes Schiff ist».

Wegen der besseren Manövrierbarkeit wurde die «Silver Ray» über die Ems rückwärts gen Nordsee gefahren. Zwei Schlepper unterstützten das Manöver. Das Kommando lag bei der Lotsenbrüderschaft Emden. Die Überführung wurde zuvor im Simulator geübt.

Nach dem Passieren des Emssperrwerks sollte das Schiff gedreht und anschliessend die Adapter-Spezialvorrichtungen der Schlepper gelöst werden. Nach technischen und nautischen Erprobungen auf der Nordsee «fährt das Schiff dann mit eigener Kraft vorwärts Richtung Eemshaven». So erläutert dies Meyer-Sprecher Hackmann.

Im Hafen emissionsfreier Betrieb möglich

Ende Februar hatte das Schiff die Schiffsbauhalle verlassen. Bereits im vergangenen Sommer wurde das Schwesterschiff, die «Silver Nova», an die Reederei Silversea Cruises ausgeliefert. Es verfügt über ein Hybrid-Antriebssystem, bei dem neben verflüssigtem Erdgas (LNG) auch Brennstoffzellen und Batterien zum Einsatz kommen.

Waren Sie schon einmal auf einer Reise mit einem Kreuzfahrtschiff?

Damit soll im Hafen ein emissionsfreier Betrieb möglich sein. An Bord des Schiffes befinden sich unter anderem acht Restaurants, mehrere Bars und Lounges, ein Casino und ein Fitnesscenter. Es bietet Platz für 728 Passagiere.

Im Auftragsbuch des emsländischen Traditionsunternehmens stehen damit nun sechs Kreuzfahrtschiffe, ein Forschungsschiff und der Stahlbau für vier Offshore-Konverterplattformen.

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