Präsident Kadyrow will wohl Sohn zum Nachfolger machen
Der als «Putins Bluthund» bekannte tschetschenische Präsident Kadyrow soll schwer erkrankt sein. Sein 17-jähriger Sohn gilt als Kandidat für die Nachfolge.

Ramsan Kadyrow regiert Tschetschenien seit 2007 mit eiserner Hand und ist als enger Vertrauter Wladimir Putins bekannt. In den letzten Monaten mehren sich jedoch Berichte über seinen schlechten Gesundheitszustand.
Er leide offenbar an einer schweren Erkrankung der Bauchspeicheldrüse, die ihn zunehmend aus der Öffentlichkeit verschwinden lässt. Trotz wiederholter Rücktrittswünsche hält Putin bislang an Kadyrow fest, da dessen Loyalität für den Kreml von grosser Bedeutung ist.
Kadyrow sucht nach Nachfolger: Sohn rückt in den Fokus
Angesichts seiner Krankheit bereitet Kadyrow offenbar einen Machtwechsel vor. Dabei bringt er vor allem seinen Sohn Adam als möglichen Nachfolger ins Spiel, wie die «New York Times» berichtet.

Adam Kadyrow, der erst 17 Jahre alt ist, wurde durch ein Prügelvideo bekannt. Er hat bereits mehrere offizielle Titel erhalten, darunter «Held Tschetscheniens» und «Sekretär des Sicherheitsrates».
Dennoch bleibt sein junges Alter ein Hindernis: Die tschetschenische Verfassung schreibt laut «N-TV» ein Mindestalter von 30 Jahren für das Präsidentenamt vor.
Weitere Kandidaten und Alternativen
Neben Adam werden auch andere Familienmitglieder und Vertraute als mögliche Übergangslösungen gehandelt. Besonders Achmat Kadyrow, der älteste Sohn, sowie Tochter Aischat spielen in den Zukunftsplänen eine Rolle.
Doch auch sie erfüllen noch nicht alle Voraussetzungen für das Präsidentenamt. Als wahrscheinlich gelten laut «Focus» daher zunächst Übergangskandidaten wie Premierminister Magomed Daudow oder Generalmajor Apti Alaudinow.
Diese üben bereits jetzt wichtige Funktionen aus und pflegen gute Beziehungen zum Kreml. Ein überstürzter Machtwechsel birgt Risiken, weshalb der Kreml auf eine kontrollierte Übergabe setzt, um Stabilität in der Region zu gewährleisten.