Neue Episode zwischen Kosovo und Serbien: Kosovo-Präsident Hashim Thaci ist gegen einen Gebietstausch mit Belgrad. Er sei aber für eine «Korrektur von Grenzen».
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Kosovo-Präsident Hashim Thaci ist gegen einen Gebietstausch mit Belgrad. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Für den Präsidenten des Kosovo kommt ein Gebietstausch mit Serbien nicht in Frage.
  • Eine «Korrektur von Grenzen» befürwortet Hashim Thaci hingegen.

Der Präsident des Kosovo, Hashim Thaci, lehnt einen Landtausch mit Serbien strickt ab. «Ich werde niemals einem Austausch von Territorien zustimmen, ich treibe keinen Handel mit Territorien des kosovarischen Staatsgebiets.»

Dies sagte Thaci vor einem Westbalkan-Treffen in Berlin zur Nachrichtenagentur DPA. Er sei allerdings für eine «Korrektur von Grenzen». Zudem befürworte er die Eingliederung mehrerer mehrheitlich albanisch bevölkerter serbischer Gemeinden in das Staatsgebiet des Kosovo. Serbien solle im Gegenzug dafür eine Perspektive für einen EU-Beitritt erhalten.

Serbien führt seit 2014 Beitrittsverhandlungen mit der EU. Die Aussöhnung mit dem Kosovo gilt aber als zentrale Bedingung dafür, dass die Gespräche irgendwann einmal erfolgreich abgeschlossen werden können. Das fast ausschliesslich von Albanern bewohnte Kosovo war früher eine serbische Provinz und hatte sich 2008 für unabhängig erklärt.

Gipfel für Kosovo-Serbien-Konflikt zwischen Pristina und Belgrad

Merkel und Macron wollen am Montag beim Mini-Gipfel in Berlin Bewegung in den festgefahrenen Konflikt zwischen Serbien und Kosovo bringen. Eine deutsche Regierungssprecherin hatte am Freitag gesagt, für beide sei die Stabilität der Region von besonderer Bedeutung.

Beim Treffen kommen Merkel und Macron mit den Staats- und Regierungschefs von Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Kosovo, Montenegro, Serbien, Slowenien zusammen. Auch der für die Vermittlung im Kosovo-Konflikt zuständigen EU-Aussenbeauftragten Federica Mogherini ist dabei.

Nach Angaben der Regierungssprecherin soll das Treffen im Kanzleramt vorrangig dem Meinungsaustausch dienen. Aus Élyséekreisen hiess es, Frankreich wolle in der Region wieder stärker Flagge zeigen. Historisch habe es ein enges Verhältnis mit Serbien.

In Berlin solle es dezidiert nicht um die Erweiterung der EU gehen. Einen Vorschlag für eine deutsch-französische Initiative zur Lösung des Konflikts zwischen Serbien und Kosovo werde es zwar nicht geben. Merkel hält ein europäisches Engagement in der Region aber für wichtig. Vor allem weil sich China und Russland dort um stärkeren Einfluss bemühen.

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