Knapp 5300 Migranten auf Belarus-Route im Oktober in Deutschland
Immer häufiger kommen Migranten über die sogenannte Belarus-Route in die EU. Wegen Sanktionen hat das Land erklärt, keine Flüchtlinge mehr aufzuhalten.

Das Wichtigste in Kürze
- 5285 Migranten sind über die Belarus-Route unerlaubt nach Deutschland gelangt.
- Der Grund: Belarus hindert Flüchtlinge nicht mehr an der Weiterreise.
Die deutsche Bundespolizei griff allein im Oktober 5285 Menschen auf, die unerlaubt nach Deutschland eingereist sind. Diese sind auf der neuen Fluchtroute über Belarus und Polen gekommen. Die Zahl nannte die Behörde am Montag in Potsdam.
Insgesamt wurden seit Jahresbeginn bisher 7831 unerlaubte Einreisen über die Route registriert. Rund zwei Drittel entfielen demnach auf den gerade abgelaufenen Monat.
Belarus hält Migranten nicht mehr auf
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte erklärt, er werde Migranten in Richtung Europäische Union nicht mehr aufhalten. Dies war eine Reaktion auf EU-Sanktionen, die im Frühjahr verhängt wurden.
Die EU wirft ihm vor, die Menschen aus Krisengebieten regelrecht einzuschleusen. Polen, Litauen und Lettland verstärken ihre EU-Aussengrenze zu Belarus. Trotzdem kommen Tausende durch bis nach Deutschland.

Allein vergangenes Wochenende wurden auf deutschem Gebiet an der polnischen Grenze 597 unerlaubt Eingereiste mit Bezug zu Belarus festgestellt. Dies erklärte die Bundespolizei.
Vor allem Iraker sowie Syrer, Iraner und Afghanen seien darunter gewesen. Meist seien in den Reisepässen belarussische Visa oder Einreisestempel gefunden worden. Sechs Personen seien positiv auf Covid-19 getestet worden. Gegen 18 festgestellte Schleuser oder Abholer seien Ermittlungsverfahren eingeleitet worden.