Um im Ukraine-Krieg vom eigenen Versagen abzulenken, wollen die Russen das Gebiet fluten. Jetzt fordert Kiew eine Beobachtermission am Staudamm Kachowka.
Kachowka
Das Wasserkraftwerk Kachowka in der Region Cherson. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Russen wollen offenbar das Gebiet Cherson unter Wasser setzen.
  • Nun fordert Kiew eine internationale Beobachtermission am Staudamm Kachowka.

Die Ukraine hat eine internationale Beobachtermission am Staudamm des Wasserkraftwerks Kachowka in der südlichen Region Cherson gefordert.

«Wir rufen die Uno, die EU und andere Organisationen auf, eine internationale Beobachtungsmission für Kachowka zu organisieren», sagte der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal am Freitag bei einer Regierungssitzung. Internationale Experten sowie ukrainisches Personal müssten sich umgehend vor Ort begeben, forderte er.

Die Ukraine beschuldigt russische Streitkräfte, den Staudamm des Wasserkraftwerks Kachowka zerstören zu wollen. Demnach hat Russland den Staudamm vermint, um mit einer Flutwelle eine ukrainische Gegenoffensive in Cherson zu stoppen.

«Katastrophe grossen Ausmasses»

Präsident Wolodymyr Selenskyj warnte am Donnerstagabend vor einer «Katastrophe grossen Ausmasses». Im Falle eines Dammbruchs seien hunderttausende Menschen am Fluss Dnipro in Gefahr. Auch das Kühlsystem des Atomkraftwerks Saporischschja könnte durch eine unterbrochene Wasserversorgung beeinträchtigt werden, warnte er.

Der Staudamm des Wasserkraftwerks Kachowka liegt am Dnipro in der Region Cherson, die derzeit von russischen Truppen kontrolliert wird und von Moskau annektiert wurde. Die Ukraine kommt nach eigenen Angeben mit ihrer Gegenoffensive in der südlichen Region voran und meldete am Freitag die Rückeroberung von 88 Städten und Dörfern.

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