Experten erwarten erstmals seit dem Ende des Kalten Kriegs einen weltweiten Anstieg der Atomwaffen. Alle Atommächte haben zumindest neue Systeme angekündigt.
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Test einer Kernwaffe der USA am 25. Juli 1946 im Bikini-Atoll im Südpazifik. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit dem Kalten Krieg ging die Zahl der Atomwaffen kontinuierlich zurück.
  • Wegen der aktuellen Spannungen erwarten Experten nun aber einen Anstieg.
  • 90 Prozent der 12'705 nuklearen Sprengköpfe besitzen Russland und die USA.

Die Atomwaffenarsenale in der Welt könnten als Folge derzeitiger Spannungen schon bald wieder grösser werden. Davon geht das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri aus.

Eine leichte Verringerung der Gesamtzahl nuklearer Sprengköpfe auf weltweit schätzungsweise 12'705 zeichnet sich ab. Trotzdem rechnen die Friedensforscher in ihrem Jahresbericht damit, dass diese Zahl im Laufe des kommenden Jahrzehnts vermutlich wieder wachsen wird.

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Ein Demonstrant sitzt auf einem selbstgebastelten Modell einer Kernwaffe. Gegen Atomwaffen wird immer wieder protestiert, wie hier 2017 vor der nordkoreanische Botschaft in Berlin. - Keystone

Es gebe klare Anzeichen dafür, dass der kontinuierliche Rückgang der Kernwaffe seit dem Kalten Krieg beendet sei, warnten die Experten. Ohne sofortige und konkrete Abrüstungsschritte der neun Atomwaffenstaaten könnte der globale Bestand nuklearer Waffen bald erstmals wieder ansteigen.

Kernwaffe: USA und Russland besitzen Grossteil der Atomwaffen

Rund 90 Prozent aller Atomwaffen auf der Erde befinden sich in den Beständen der USA und Russlands. In beiden Ländern laufen laut Sipri umfassende und kostspielige Programme, um die Atomsprengköpfe, Trägersysteme und Produktionsstätten auszutauschen und zu modernisieren.

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Erfolgreicher Test einer chinesischen Wasserstoffbombe. - Keystone

Gleiches gilt für die weiteren Atomwaffenstaaten, zu denen Sipri zufolge Grossbritannien, Frankreich, China, Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea zählen. Sie haben demnach zuletzt allesamt neue Waffensysteme entwickelt oder stationiert oder dies zumindest angekündigt.

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