Rund 590 Vertreter der katholischen Kirche aus ganz Europa beraten online und vor Ort in Prag eine Woche lang über notwendige Reformen. Mit einem Gottesdienst begann am Sonntagabend die Kontinentalversammlung im Rahmen des weltweiten «Synodalen Prozesses». Mit dem Vorhaben will der Vatikan unter Papst Franziskus gemeinsam mit den Gläubigen und den Ortskirchen Veränderungen in der Kirche anstossen. Der Prozess bereitet eine Bischofssynode, eine grosse Kirchenversammlung, im Oktober vor.
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Papst Franziskus - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Christian Weisner von der kritischen Laienbewegung «Wir sind Kirche» forderte die Teilnehmer im Vorfeld auf, mit einem «mutigen Schritt» voranzugehen.

«Die Frustration der Frauen, die von allen Weiheämtern ausgeschlossen sind, ist weltweit zu spüren», sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Prag. Zudem müssten Themen wie sexualisierte Gewalt und ihre Vertuschung dringend angesprochen werden. Die Zeit der Zweiteilung zwischen geweihten Klerikern und einem Kirchenvolk, das blind gehorche, sei längst vorbei, argumentierte Weisner.

Die bis Sonntag dauernde Kontinentalversammlung in Prag wird vom Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) veranstaltet. Teilnehmen werden neben Bischöfen auch Priester, Ordensleute und Laien. Grundlage ist das vatikanische Arbeitsdokument «Mach den Raum deines Zeltes weit», das Themenfelder wie Teilhabe und Vertrauensverlust umreisst. Nicht zu verwechseln ist der weltweite «Synodale Prozess» mit dem «Synodalen Weg», einem Gesprächsprozess der deutschen Katholiken.

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