Kassym-Schomart Tokajew, der Präsident von Kasachstan, hat der EU Gas- und Öllieferungen in Aussicht gestellt.
Kasachstan
Präsident Kassym-Schomart Tokajew bietet Europa seine Unterstüzung an. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Kasachstan bietet Europa Unterstützung im Bereich der Öl- und Gasversorgung an.
  • Kassym-Schomart Tokajew erklärte, sie seien bereit, eine Pufferzone zu bilden.
  • So können laut dem Präsidenten Ungleichgewichte der Energieverteilung ausgeglichen werden.

Der Präsident der Ex-Sowjetrepublik Kasachstan in Zentralasien, Kassym-Schomart Tokajew, hat der EU Öl- und Gaslieferungen in Aussicht gestellt. «Kasachstan ist bereit, sein Kohlenwasserstoffpotenzial zu nutzen, um die Lage auf den Märkten der Welt und Europas zu stabilisieren.» So zitierte ihn sein Pressedienst nach einem Telefonat mit EU-Ratspräsident Charles Michel am Montag.

Kasachstan könne eine Art «Pufferzone» bilden, um die Ungleichgewichte bei der Energieverteilung zwischen Ost und West sowie Nord und Süd auszugleichen, hiess es.

Tokajew habe die EU in dem Zusammenhang dazu aufgerufen, alternative Transportkorridore auszubauen - unter anderem durch das Kaspische Meer. Damit könnten Rohstoffe unter Umgehung Russlands nach Europa geliefert werden.

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Der russische Präsident Wladimir Putin. (Symbolbild) - Keystone

Das rohstoffreiche, autoritär geführte Kasachstan ist Teil der von Russland dominierten Eurasischen Wirtschaftsunion und des Militärblocks «Organisation des Vertrags für kollektive Sicherheit» (OVKS). Einheiten des OVKS wurden nach Unruhen in Kasachstan Anfang des Jahres in die Ex-Sowjetrepublik beordert.

Dort halfen sie der politischen Führung, die Lage zu ihren Gunsten zu stabilisieren. Allerdings gibt es in Kasachstan auch Bedenken gegen den Einfluss Moskaus. Die Kasachen fürchten etwa Gebietsansprüche der Russen auf den Norden ihres Landes.

So hat sich Kasachstan auch in dem Ende Februar von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht klar auf die Seite Russlands gestellt. Kasachstan werde nicht Russlands Beispiel folgen, die ostukrainischen Separatistengebiete Luhansk und Donezk als unabhängige Staaten anzuerkennen. Das erklärte Tokajew beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg während einer Podiumsdiskussion mit Putin.

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